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Dezember 2008 Sondersammlungen

Johann Baptist Hummel
(Feldkirch 1653 - 1733 Schaan; Buchdrucker)

 

 

46 Jahre lang, von 1682 bis 1728, war Johann Baptist Hummel als Buchdrucker in Feldkirch tätig. Dabei hat er sich möglicherweise mit den Gerätschaften und Materialien aus der Offizin seines Vorgängers Johann Hübschlin (1643 - 1684) selbständig gemacht, nachdem dieser infolge seiner Schulden, die sich auch bei der Familie der Mutter von Hummel angehäuft haben, die Stadt verlassen musste.
Diese lange Ausübung des Druckereigewerbes ließe eine entsprechend hohe Anzahl an Druckerzeugnissen erwarten, jedoch konnten bis heute nur 21 Arbeiten von Hummel nachgewiesen werden.
Wichtigster Auftraggeber waren sicherlich die Feldkircher Jesuiten.

Der erste belegbare Druck aus der Offizin Hummels erschien im Jahr 1685. Bei der vom Feldkircher Lateinschulmeister und kaiserlichen Notar Johann Georg Prugger verfassten Historische Beschreibung Der Loblichen O.O. vor dem Arlenberg gelegnen Statt Veldkirch handelt es sich gleichzeitig auch um Hummels bedeutendste Arbeit. Noch 250 Jahre später war diese Chronik - von Karl Heinz Burmeister als die „erfolgreichste Feldkircher Lokalgeschichte” bezeichnet - sehr gefragt; insgesamt erschienen nicht weniger als vier Auflagen.

Hummels eben erst erstandener und hier präsentierter Einblattdruck aus dem Jahre 1720, ein Fürbitte- und Ablassblatt zu der Ehr GOttes, und der Heiligen Vierzechen Nothelffer, kann als Unikat bezeichnet werden. Bisher gelang es jedenfalls nicht, ein weiteres erhalten gebliebenes Exemplar nachzuweisen.

Herkunft

Johann Baptist Hummel wurde am 23. Juni 1653 in Feldkirch geboren. Sein Vater Thomas stammte aus Bürs, erlernte dort das Kürschnerhandwerk und zog nach Abschluss seiner Ausbildung nach Feldkirch, wo er sich zu einem nicht bekannten Zeitpunkt mit Maria Magdalena, geborene Rottmayer, vermählte, die ihm drei Söhne gebar.
In den Jahren 1667 und 1668 besuchte Johann Baptist Hummel das Feldkircher Jesuitengymnasium, wo er beim jeweils Anfang September stattfindenden Schultheater mitwirkte. Über die weitere Ausbildung von Hummel ist lediglich bekannt, dass er sich 1676 in Innsbruck aufhielt, vermutlich um sich Kenntnisse im Druckereiwesen anzueignen oder bereits vorhandene zu vertiefen, da ihm der Rat der Stadt Feldkirch auf sein Ansuchen hin ein Darlehen „zur Förderung der Buchdruckerkunst” in der Höhe von vier Gulden gewährt hatte.
Johann Baptist Hummel war zweimal verheiratet. Am 29. Oktober 1671, im Alter von 18 Jahren, ehelichte er die Witwe Katharina Linser aus Feldkirch. Mit ihr hatte er zumindest eine Tochter, Maria Magdalena Hummel. Spätestens 1682 heiratete Hummel in zweiter Ehe Maria Barbara Koppin, die aus Münster in der Schweiz stammte. In diesem Jahr wurde in Eschen ihr erstes Kind, Maria Elisabeth, geboren. Bis 1697 folgten sieben weitere Kinder, die alle in Feldkirch das Licht der Welt erblickten.

 

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