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März 2008 Sondersammlungen

Matthaeus Merian der Ältere (1593 - 1650)

 

Topographia Germaniae

Der Verleger und Kupferstecher Matthäus Merian der Ältere begann 1642 sein großangelegtes und riskantes Unternehmen einer umfassenden Beschreibung der Länder Deutschlands, die er unter dem Titel Topographia Germaniae herausgab.

Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges erkannte Merian das Thema der Topographie als Marktlücke. Nachdem die Kriegswirren viele Städte und Dörfer in Schutt und Asche gelegt hatten, bestand offensichtlich ein großes Bedürfnis nach Darstellungen des Zustandes vor den Zerstörungen. Als Autor für die Beschreibungen konnte er den aus Glaubensgründen aus der Steiermark vertriebenen Universalgelehrten Martin Zeiller (1589 - 1661) gewinnen, mit dem er schon bei vorangegangenen Buchprojekten zusammengearbeitet hatte. Das Hauptaugenmerk galt jedoch Merians Illustrationen.

Den ersten Band der Topographia Germaniae widmete Merian seinem Heimatland, der Schweiz, wohl nicht nur aus Vaterlandsliebe, sondern eher weil er dafür über genügend Bildvorlagen verfügte. Als nächstes befasste er sich mit der unmittelbar nördlich gelegenen Nachbarschaft, dem Schwabenland. Das Gesamtwerk umfasste schließlich 30 Bände mit insgesamt 92 Karten und 1486 Kupferstiche mit 2142 Einzelansichten und war damit eines der größten Verlagswerke seiner Zeit.

Biographie

Matthaeus Merian der Ältere (Basel 22. September 1593 - 19. Juni 1650 Langenschwalbach in Hessen) kam als Sohn des Ratsherrn Walther Merian zur Welt, besuchte das Gymnasium und erlernte in Zürich das Handwerk eines Zeichners, Kupferstechers und Radierers. Nach Aufenthalten in Straßburg, Nancy, Paris, Augsburg, Stuttgart und den Niederlanden kam Merian 1616 nach Oppenheim, wo er in die Dienste des Verlegers und Kupferstechers Johann Theodor de Bry trat, in dessen Verlagshaus an der Veröffentlichung voluminöser Reisebücher zu fernöstlichen Ländern gearbeitet wurde.

1617 heiratete Merian dessen Tochter Maria Magdalena, mit der er zwei Töchter und drei Söhne hatte, von denen zwei Söhne (Matthäus Merian der Jüngere und Caspar Merian) in der väterlichen Werkstatt tätig waren. Nach dem Tod seines Schwiegervaters im Jahr 1623 führte er dessen Verlagshaus in Frankfurt weiter. 1645 starb seine Frau, im darauffolgenden Jahr heiratete er Johanna Sibylla Heim. Aus dieser zweiten Ehe ging die Tochter Maria Sibylla hervor, eine begabte Blumen- und Insektenmalerin.

 

1.) Zeiller, Martin:
Topographia Helvetiae, Rhaetiae, et Valesiae.
Das ist, Beschreibung vnnd eygentliche Abbildung der vornehmsten Stätte vnd Plätze in der Hochlöblichen Eydgnoßschafft, Graubündten, Wallis, vnd etlicher zugewandten Orthen. In dieser andern Edition mit sonderm fleiß durchgangen, vnd von vorigen Fehlern corrigirt, vermehrt vnd gebessert.

Franckfurt am Mayn: Merianische Erben, 1654

2°; 90 S., [5], [12] Bl., [68] gef. Bl.; Kupfert., 2 Kt. (Kupferst.),
78 Ill.

 

2.) Eigentliche Bildtnuß des Großen Wasserbruchs oder Falls des Rheins Jm Lauffen Cataracte Rheni genandt.
Überhöhte Ansicht von Südwesten.
Am rechten Ufer in der Höhe das Schloss Laufen, unterhalb des Falls das Schlösschen Woerth mit dem Hafen am Nordufer, darüber die Mühlen von Neuhausen.
Kupferplatte 277 x 204 mm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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