Johann Michael Kohler, aus Schnepfau im Bregenzerwald stammend, kam 1854 als zehn-jähriger mit seiner Familie als Auswanderer nach New York. 1870 heiratete Kohler in Sheboygan am Michigansee und begann seine industrielle Tätigkeit mit der Herstellung von Beschlägen und Metallteilen. Als Kohler im Jahr 1900 starb, zählte seine Firma in ihrer Branche bereits zu den größten der USA. Seine Söhne führten die Firma weiter und versuchten eine Modellstadt namens „Kohler City” aufzubauen. Das Ziel war die ideale Einheit von Produktion, Wohn- Bildungs- und Freizeiteinrichtungen.
Heute beschäftigt die Firma Kohler, immer noch in Familienbesitz, etwa 20.000 Mitarbeiter in aller Welt und ist damit nicht nur in der Produktion von Sanitäranlagen eine der weltgrößten Firmen, sondern ist auch in anderen Geschäftsbereichen tätig (z.B. Maschinen-, Möbelindustrie, Tourismus). So ist etwa der „American Club”, damals gegründet als Zentrum für unverheiratete Männer, heute ein Luxushotel, mit einem der schönsten Golfplätze der USA.
Walter Jodok Kohler jr., ein Enkel des Bregenzerwälder Auswanderers (4.4.1904 - 21.3.1976) war Präsident der Kohler Company und 1951 bis 1956 für die Republikaner Gouverneur von Wisconsin. Er bewarb sich auch um einen Sitz im amerikanischen Senat, unterlag allerdings bei der Wahl. Bereits sein Vater war 1929 bis 1931 Gouverneur von Wisconsin, und auch sein Sohn Terry bewarb sich 1982 um dieses Amt, konnte jedoch die Wahl nicht gewinnen. Walter J. Kohler galt als politisch sehr konservativ, die politischen Gegner zollten ihm aber hohen Respekt.
William Proxmire, ein langjähriger politischer Gegner sagte über ihn:
„He was a man of strong ideas, but not an idealogue - a true gentleman.”
Reeves, Thomas E: Distinguished Service:
The Life of Wisconsin Governor Walter J. Kohler,
Jr. Milwaukee 2006.
Fossedahl, Gregory A.: Kohler: A political biography
of Walter J. Kohler, Jr. New Brunswick, London 2003.
Blodgett, Richard: A sense of higher design:
The Kohlers of Kohler. Lyme (Conneticut) 2003.
