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Oktober 2008 Franz-Michael-Felder-Archiv

Nachlass Fritz Mühlenweg

 

Das Felder-Archiv konnte gegen Ende 2007 den Nachlass des Konstanzer Malers, Schriftstellers und Expeditionsteilnehmers Fritz Mühlenweg (1898-1961) übernehmen.
Fritz Mühlenweg übernahm nach einer Lehre als Drogist in Bielefeld die väterliche Drogerie in Konstanz. 1917 wurde er in den Ersten Weltkrieg als Soldat eingezogen und geriet in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er ausbrechen konnte. Mitte der 20-er Jahre zog er nach Berlin, wo er als kaufmännischer Angestellter bei der neu gegründeten Fluggesellschaft Deutsche Luft-Hansa arbeitete.
Als Buchhalter war er an den Vorbereitungen der von Sven Hedin geleiteten großen internationalen Sino-Swedish Expedition beteiligt, die 1927/29 stattfand. Es folgten in den Jahren zwischen 1929 und 1931 noch zwei weitere Expeditionen. Die Eindrücke seiner letzten Expedition verarbeitete er in seinem bekannten Jugendbuch „In geheimer Mission durch die Wüste Gobi” und in seinem Roman „Fremde auf dem Pfad der Nachdenklichkeit”.
Nach der Rückkehr von dieser Expedition nahm Mühlenweg im Herbst 1932 an der Akademie der bildenden Künste in Wien ein Studium der Malerei in der Meisterklasse von Professor Ferdinand Andri auf, das er aber bald abbrach. Nach der Heirat mit der ausgebildeten österreichischen Malerin Elisabeth Kopriva ließ sich Mühlenweg 1934 mit seiner Frau als freischaffender Maler in Allensbach am Bodensee nieder.
Ab 1936 hatte Mühlenweg direkten Kontakt mit Otto Dix, der sich 1936 nach Hemmenhofen am Bodensee in die Innere Emigration begeben hatte. Es kam zu einer lebenslangen Freundschaft beider Ehepaare. In Konstanz gründeten das Ehepaar zusammen mit Sepp Biehler, Alex Rihm und Werner Rohland die Gruppe 38, die 1938 erstmals ausstellte.
Fritz Mühlenweg starb am 13. September 1961 im Alter von 62 Jahren in Allensbach an den Folgen eines dritten Schlaganfalls. Seine schwer nierenkranke Frau starb anderthalb Tage später. Beide sind auf dem Allensbacher Friedhof begraben.

Der Nachlass enthält neben einer umfangreichen Sammlung von Werkmanuskripten, Briefwechsel unter anderem mit Otto Dix, Sven Hedin und dem bedeutenden Verleger Kurt Wolff. Darüber hinaus überliefert der Nachlass eindrucksvolle und vielfältige Dokumente zu Mühlenwegs Expeditionen (Fotografien, Landkarten etc.) in die Mongolei.

 

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