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April 2012 Vorarlbergensien

Falsche Erben in Vorarlberg

 

Testamentsaffäre am Dornbirner Bezirksgericht


Am Bezirksgericht Dornbirn ist der Supergau für Justiz und Rechtspflege eingetreten. Justizmitarbeiter haben jahrzehntelang systematisch Testamente gefälscht, Freunde oder Angehörige erben lassen und so Millionenwerte an Geld und Liegenschaften abgezweigt.
Der ORF-Journalist Gernot Hämmerle dokumentiert, wie Testamentsfälscher alleinstehende, vermögende alte Menschen ausfindig machten und deren letzten Willen so fälschten, dass die Erbschaft ihren Mittätern zufloss. Ein Sachbuch, das sich wie ein Krimi liest. (Pressetext)

Gernot Hämmerle: Falsche Erben. Testamentsfälscher bei Gericht. Hohenems 2011

Gernot Hämmerle: Falsche Erben. Testamentsfälscher bei Gericht. Hohenems 2011

 

S`Kremmelerb


Schon einmal beschäftigte eine dubiose Erbschaftsgeschichte Vorarlberg. Ab 1880 kursierten in Lustenau über viele Jahre hinweg Gerüchte, dass in Russland ein Lustenauer aus der Familie Kremmel ohne Erben verstorben sei und eine Millionenerbschaft sowie einen Adelstitel hinterlassen habe. Auf diesen unsicheren Angaben aufbauend, witterten viele die Chance, über Nacht reich zu werden. In Wirklichkeit scheint aber die ganze Geschichte eine einfache, durch Schwindel hervorgerufene Illusion gewesen zu sein, da die eingezogenen Erkundigungen keinerlei Anhaltspunkte über das Vorhandensein dieser Erbschaft ergeben haben.

Im Jahr 1927/28 erschienen  in Lustenau mehrere Broschüren von einem Ernst Nagel, der in der Erbschaftsaffäre Kremmel zahlreiche Unstimmigkeiten entdeckt hatte, und mehrere Beteiligte der kriminellen Machenschaften beschuldigte. Im Zentrum der Anschuldigungen stand ein gewisser Jakob Mittelholzer aus Marbach, der Vertrauensmann der irregeführten Bürger von Lustenau war. Mittelholzer hatte sich als sachkundiger Mann empfohlen, der den Lustenauern zu ihrem Geld verhelfen sollte. Gleichzeitig beschuldigte Nagel auch Gerichtsangestellte, was dazu führte, dass seine Schriften gerichtlich beschlagnahmt wurden.

Das Kremmelerb wäre wohl schon längst in Vergessenheit geraten, hätten nicht Benno Vetter und Hannes Grabher das „Kremmelerb” zum Motiv eines Romans und eines Lustspiels gemacht.

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