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Mai 2012 Sondersammlungen

Johann Baptist Frey


Johann Baptist Frey wurde am 12. Februar 1637 als Sohn des Feldkircher Stadtammanns Johann Joachim Frey von Schönstein geboren. Frey wirkte zuerst in Trochtelfingen und Biberach, ehe er 1671 als Stadtpfarrer nach Feldkirch kam. Wie seine Vorgänger bekleidete auch Frey das Amt eines Kanonikers an der Kathedrale zu Chur mit allen Rechten und Pflichten. Gleichzeitig war er apostolischer Protonotar, wie aus der Titulatur des gezeigten Werkes hervorgeht.
Frey „that viel Guthes für die hiesige Stadtpfarrkirche”: zwischen 1673 und 1678 ließ er etwa einen neuen Pfarrhof errichten, an den sich weitere Priesterwohnungen anschlossen. Die daraus entstandene Feldkircher Herrengasse wurde allerdings beim Stadtbrand von 1697 ein Raub der Flammen.

„Garten der Geschichte”

Johannes Baptist Frey bot in seinem „Garten der Geschichte”, das „weniger ein gelehrtes Werk als die Frucht schriftstellerischer Betätigung ist”, einen biblisch orientierten Abriss der Weltgeschichte, der noch stark in den alten Traditionen verhaftet war. Weit über 100 Jahre nachdem der Feldkircher Mathematiker und Astronom Georg Joachim Rhetikus erstmals über das heliozentrische Weltbild berichtet hatte, beschrieb Frey noch immer den Lauf der Sonne um die Erde.

Das dem Churer Bischof Ulrich VI. gewidmete Werk ist mit mehreren Karten des Augsburger Kupferstechers Johann Georg Bodenehr (1631-1704) ausgestattet. Auch enthält es gleich zwei Kupfertitel, die vom Barockmaler Matthäus Zehender (1641-1697) gezeichnet und von Melchior Küsel (1626-1683) in Kupfer gestochen wurden.

Freys Werk erschien in vier Bänden, wovon allerdings nur der erste vom örtlichen Buchdrucker Johann Hübschlin (1643-1684) erzeugt wurde. Band zwei und drei entstanden 1683 beziehungsweise 1685 – als in Feldkirch zumindest zeitweise kein Buchdrucker tätig war – in den Werkstätten von Michael Franz in der Fürststiftischen Hofdruckerei in Kempten, Band vier im Jahr 1691 von August Sturm in Augsburg gedruckt.


Vom ersten Band dieses Werkes liegen gleich drei Druckvarianten vor. Noch 1677 druckte Hübschlin die aus zwölf Seiten bestehende erste Lage neu, um eine Änderung in der Titulatur des Verfassers vornehmen zu können. Ein Jahr später veränderte Hübschlin das Titelblatt der noch nicht veräußerten, ungebundenen Exemplare erneut, indem er das Druckjahr durch Hinzufügung der römischen Ziffer I auf MDCLXXVIII „aktualisierte”. Gleichzeitig fügte er auf der zuvor unbedruckten Rückseite des Titelblattes weitere Informationen zum Verfasser an, die jedoch keinen Neudruck der ersten Lage erforderten. Mit Ausnahme der letzten vier Seiten, die um einen auf den 4. November 1678 datierten Brief des Verfassers Johann Baptist Frey ergänzt wurden, stammten sämtliche Druckbogen aus der Produktion von 1677.

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