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November 2012 Sondersammlungen

Johann Joseph (de) Sartori (Bludenz 1670 – 1738 Wien)

 

Sartori, Johann Joseph
Meteora rationibus et experientiis physicis illustrata. Praeside R. P. Gabriele Hevenesi, é Soc. Jesu.
Wien, Johann Jakob Mann, 1690.
12°; 4 Bl., 240 S., 8 Bl.; Leder über Pappe mit punziertem Goldschnitt und handschriftlichem Rückenschild.

Das 1690 unter dem Vorsitz des ungarischen Jesuiten und Historiographen Gábor Hevenesi (1656 – 1715) erschienene Werk gilt als sehr seltener Druck aus der nur vier Jahre bestandenen Wiener Offizin des Johann Jakob Mann. Es ist in sehr wenigen Exemplaren nachgewiesen; diese weisen jedoch mit Laurent Tapolczany und Johann- Georg Husch zwei weitere Proponenten in diesem wissenschaftliches Streitgespräch, das eine Prüfungsformen zur Erlangung eines akademischen Grades darstellt, auf. Der Text enthält Abschnitte zu Meteoren, Blitze, Kometen, Winde, Regen, Hagel, Meere, Quellen, Flüsse, Berge, Mineralwasser etc.

Johann Joseph (de) Sartori (Bludenz 1670 – 1738 Wien)

Der Mitverfasser dieses Werkes, Johann Joseph Schneider, entstammte einer alten Walgauer Familie und war Doktor der Theologie und der Rechte. Seine Schwester Anna Eva war mit dem Bludenzer Bürgermeister Caspar Michael Seeger verheiratet, der 1740 geadelt wurde. Wann Schneider seinen Namen latinisierte und sich forthin Sartori nannte, ist nicht bekannt.

Am 17. August 1700 übernahm Sartori die vakant gewordene Pfarre zu Unserer Lieben Frau Mariä Heimsuchung in Rankweil, die er bis 1717 betreute. Bereits 1701 für die Filiale Weiler eine eigene Pfarrei gestiftet; Dafins erhielt etwa zur gleichen Zeit eine Kapelle, die dem hl. Josef geweiht wurde. 1704 konnte Sartori den Neubau des Pfarrhofes auf dem Liebfrauenberg durchsetzen, der ganz baufällig geworden und kaum mehr bewohnbar war. Dafür musste der Pfarrer jedoch etliche Jahre auf die Besetzung des Beichtiger-Benefiziums verzichten und dessen Pfründe für den Pfarrhofbau verwenden. Seine chronikalen Aufzeichnungen aus der Zeit von 1700 bis 1717 zählen zu den ältesten dorfgeschichtlichen Quellen der Marktgemeinde.

1717 übernahm Sartori die Pfarre Langenlois in Niederösterreich, drei Jahre später wurde er Domherr von St. Stephan in Wien und Konsistorialrat des Kardinal-Erzbischofs von Wien, Graf Leopold von Kolonitz. Aus sonderbarer Affection gegen die Pfarrey Rankweil als vormahlen seiner geistlichen Seelsorge anvertraut gewester Schäflein stiftete Johann Joseph Sartori 1000 Gulden für die Armen in Rankweil. Er starb 1738 in Wien.

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