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Februar 2013 Sondersammlungen

P. Gabriel Bucelin (Diessenhofen 1599 – 1681 Weingarten):

Benedictus Redivivus

 

 

Gabriel Bucelin
Benedictus Redivivus, Hoc est: Benedictini Ordinis Vetustißimi Amplißimique, Nostra, ac supera aetate Immarcescibilis Vigor, ac Viror : Anniversaria Vernantia Chronologice comprobatus, ac demonstratus Ab anno Christi M.D. Ad Praesentem Usque Aetatem, Et Annos Nostros, In Quo ... Operationes In Effusione Mirabili sui Spiritus ... quam compendiosissime exhibe[n]tur.
Feldkirch: Johann Hübschlin, 1679.

2°; [1] Bl., 336 S.; Frontisp.; Braunes Kalbsleder über Pappe mit reicher floraler und ornamentaler Goldprägung; goldgeprägtes Wappensupralibros: Johann Ernst von Thun und Hohenstein (Fürsterzbischof von Salzburg, 1687 – 1709); Goldschnitt.
Das Frontispiz stammt vom Augsburger Kupferstecher und Verleger Melchior Küsel (1626 – ca.1683) und zeigt den Hl. Benedikt und vier seiner Nachfolger.

  • Titelblatt

  • Frontispiz

Benedictus Redivivus

In dem 1679 in Feldkirch erschienenen Werk Benedictus Redivivus sucht Bucelin die wissenschaftlichen Leistungen seines Ordens darzustellen. Schon in jungen Jahren beschäftigte er sich mit der Geschichte des Benediktinerordens und dessen Heiligen und Gelehrten. Spätestens in den 1640er Jahren begann er an dem Benedictus Redivivus zu arbeiten. Im April 1670 konnte er das Werk fertigstellen, „zwar früher als geplant, wie er sagte, dafür aber auch kürzer”. In den folgenden Jahren bis zur Drucklegung sammelte er weiterhin Quellenmaterial für dieses Werk. Der Mehrerauer Pater Apronian Hueber berichtet 1719, dass Bucelin dieses Werk fast zur Gänze aus dem Gedächtnis diktierte, da er in seinen letzten Lebensjahren erblindet war.

Vom Benedictus Redivivus sind im Bereich der Widmung drei Druckvarianten bekannt. Die beiden Exemplare der Vorarlberger Landesbibliothek sind Kaiser Leopold I. beziehungsweise den Fürsten und der hohen Geistlichkeit Europas gewidmet.

P. Gabriel Bucelin (Diessenhofen 1599 – 1681 Weingarten)

Der lange Zeit in Feldkirch wirkende Weingartener Mönch Gabriel Bucelin zählt zu den gelehrtesten und auch produktivsten Benediktinern seiner Zeit. Seine umfangreiche und breit gefächerte wissenschaftliche Publikationstätigkeit erstreckt sich vor allem auf den theologischen und historischen Bereich. Daneben machte sich der barock geprägte Kleriker auch als Zeichner einen Namen. Die bildlichen Darstellungen, mit denen er seine Werke illustrierte, sind aufgrund ihrer Einzigartigkeit von ganz besonderer Bedeutung.

Gabriel Bucelin kam am 27. Dezember 1599 auf Burg Unterhof in Diessenhofen (Kanton Thurgau) zur Welt. Nachdem er seinen ersten Unterricht im nahe gelegenen Dominikanerinnenkloster St. Katharinenthal erhalten hatte, kam er 1607 zur weiteren Ausbildung in das Benediktinerkloster Rheinau und von dort 1612 ins Benediktinerkloster Weingarten, das „einen ausgezeichneten Ruf genoss und seinerzeit als das bedeutendste Kloster in Oberschwaben galt”. Fünf Jahre später legte Bucelin in Weingarten die Profess ab. Im selben Jahr begann er seine Studien an der Jesuitenuniversität in Dillingen. 1624 kehrte er nach Weingarten zurück, wo er Ende April desselben Jahres die Priesterweihe erhielt.

Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges musste Bucelin mehrfach vor den heranrückenden Schweden flüchten, unter anderem auch nach Feldkirch, wo das Benediktinerkloster Weingarten seit 1610 das Priorats St. Johann besaß. Nach seiner 1651 erfolgten Ernennung zum Prior von St. Johann konnte sich Bucelin verstärkt seiner wissenschaftlichen Arbeit widmen. Dabei waren ihm nicht nur seine auf weiten Reisen gewonnenen Erfahrungen wertvoll. Bucelin pflegte zu praktisch allen großen Gelehrten seiner Zeit brieflichen Kontakt.

Gabriel Bucelin hat insgesamt über 50 Werke verfasst, mehrere davon wurden von Johann Hübschlin in Feldkirch in Druck gebracht.

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