„Ein schlanker Obelisk schmückt die efeuumrankte Grabstätte”
So beschreibt ein unbekannter Autor das Grab von August Wilhelm Grube auf dem evangelischen Friedhof in Bregenz. Grube wurde 1816 im Harz geboren, absolvierte dann das Lehrerseminar und nahm schließlich 1848 die Hauslehrerstelle beim Fabrikanten Jenny in Hard an. In den folgenden Jahren verfasste er zahlreiche populärwissenschaftliche Werke aus Geographie, Mathematik, Geschichte und Pädagogik. Sogar Karl May soll in seinen Romanen auf Grubes Werke zurückgegriffen haben. 1871 übersiedelte er nach Bregenz, wo er im Edelsitz Schedler seinen Lebensabend verbrachte. Aus diesem Haus stammen zahlreiche Grube-Bücher, die der Vorarlberger Landesbibliothek vor einigen Wochen als Geschenk übergeben wurden. Auf einem beiliegenden Zettel wird sein Lebensabend in der Schedler -Villa beschrieben: „In den letzten Jahren war Grube fast vollständig taub, was ihn manche Besonderheit annehmen ließ. Die Eigenheiten wurden aber ausgeglichen durch seinen nie versiegenden Humor.”
Dass Grube in Vorarlberg hohe Anerkennung genoss beweist ein Nachruf von Robert Byr: „Diesmal ist es kein Landeskind, dessen Lebensgang hier in knappen Strichen geschildert werden soll. Der Mann, …, kam nicht in Vorarlberg zur Welt, aber sein jahrzehntelanger Aufenthalt hat ihn gewissermaßen naturalisiert. Hier hat er gelebt und gedacht, gearbeitet und gelitten und hier, an den Ufern des Bodensees, liegt auch sein Grab.” (Byr, Robert: August Wilhelm Grube. In: Jahresbericht des Ausschusses des Vorarlberger Museum-Vereins in Bregenz. 1883/84, Nr. 23, S. 23 – 28)
Grube, August Wilhelm: Geographische Charakterbilder in abgerundeten Gemälden aus der Länder- und Völkerkunde. 3. Teil: Charakterbilder deutschen Landes und Lebens. 13. verm. u. verb. Aufl., Leipzig 1885.
