Bearbeitung nach Rainer Maria Rilke.
in Zusammenarbeit mit Musikschulen in Vorarlberg.
29.10.2000
Sonntag
29. Oktober 2000,
20:00 Uhr
Kuppelsaal der Vorarlberger Landesbibliothek
KON:TUR
Malte Laurids Brigge ist der letzte Sproß einer adeligen Familie, der verwaist und heimatlos nach Paris kommt, wo die Anonymität der modernen Großstadt, ihn im Streben nach Selbstverwirklichung verunsichert und die Alltagswirklichkeiten sein lyrisches Gemüt erschüttern. Er stellt fest:
„Ich lerne sehen. Ich weiß nicht woran es liegt, es geht alles tiefer in mich ein und bleibt nicht mehr an der Stelle stehen wo es sonst immer zu Ende war. Ich habe ein Inneres von dem ich nichts wußte. Alles geht jetzt dorthin. Ich weiß nicht, was dort geschieht.”;
In seiner Daseinsangst beginnt Malte zu schreiben. Scheinbar richtungslos mischt er in mehrere monologische Aufzeichnungen Eindrücke der Pariser Gegenwart, Kindheitserinnerungen, Lesefrüchte und Erlebnisse bei der Betrachtung von Kunstwerken. Dabei bewegt sich dieser erste deutsche Roman, ohne Erzähler und ohne Fabel in assoziativer Folge vom Anschaulichen immer mehr zum Gedanklichen.
„Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge” ein Prosatext von Rainer Maria Rilke, ist die literarische Vorlage des von Martin Simma konzipierten Musiktheaterprojekts MALTE LAURIDS BRIGGE. Das Buch, erstmals 1910 erschienen, ist ein Prosagedicht in Form eines Tagebuchromans und als solcher eines der ersten bedeutenden Werke der literarischen Moderne. Die Theaterbearbeitung ist eine einführende Strichfassung des Textes, die sich nur auf die ersten 23 von 77 Aufzeichnungen bezieht.
Konzeption und theatralische Interpretation: | Martin Simma |
Musik Komposition: | Peter Herbert |
Musikalische Leitung: | Martin Deuring |
Musikalische Interpretation: | MusikschülerInnen |
Regie: | Augustin Jagg |