Lesung mit Tuvia Rübner

Am 23. Mai liest im Felder-Archiv der Lyriker, Übersetzer, Hochschullehrer und Photograph Prof. Tuvia Rübner aus Israel aus seinen Gedichten. Tuvia Rübner wurde 1924 in Bratislava/Preßburg in einer großbürgerlichen Familie geboren und ist mit der Muttersprache Deutsch aufgewachsen. 1941 gelang ihm die Flucht nach Israel, in den Kibbuz Merchavia bei Haifa, wo er bis heute lebt, zuerst als Schafhirte, zuletzt als Hochschulprofessor für Literatur an der Universität Haifa

Für seine Gedichte, bis 1954 in deutscher, dann in hebräischer Sprache geschrieben, erhielt Rübner 1999 den Jeanette-Schocken-Preis der Bremerhavener Bürgerschaft, der für Literatur als ein Zeichen „gegen Unrecht und Gewalt, gegen Haß und Intoleranz” gestiftet wurde und der vor ihm etwa an Louis Begley oder Imre Kertész verliehen wurde. In der Laudatio heißt es: „Tuvia Rübner ist einer der bedeutenden Lyriker der zweiten Jahrhunderthälfte ... Seine Gedichte ... setzen häufig bei Alltagsereignissen und Naturerfahrungen in der Landschaft seiner neuen Heimat ein, werden jedoch von Erinnerungen an Tod und Gewalt, an Liebe und Verlust durchkreuzt. Die Sprache dieser Gedichte ist lakonisch und atmend, ohne Eile, wie im Zwiegespräch gesprochen.”

In deutscher Sprache sind von Tuvia Rübner die Gedichtbände „Wüstenginster” (1990), „Granatapfel. Frühe Gedichte” (1995) und „Rauchvögel. Ausgewählte Gedichte I. 1957-1997” (1998) erschienen. Der Band „Zypressenlicht. Ausgewählte Gedichte II” ist für dem Mai 2000 angekündigt.

Als Übersetzer des Romans „Schira” des israelischen Nobelpreisträgers Samuel Joseph Agnon wurde Rübner ebenfalls 1999 der Paul-Celan-Preis verliehen. Im Sommersemester 2000 hält Tuvia Rübner eine Poetikvorlesung an der Universität Innsbruck.