03.06.2002
Montag
03. Juni 2002,
20:00 Uhr
Kuppelsaal der Vorarlberger Landesbibliothek
Eintritt frei!
entstammt dem Provenzialischen und bedeutet klangvoll instrumentiertes Dichten. Die Schöpfungen der mittelalterlichen Trobadors waren immer eine Einheit von Wort und Musik.
Die weltliche mittelalterliche Musik wurde in ihrer Rhythmik stark von der arabisch-maurischen Kultur geprägt. Vom mittelalterlichen Musiker wurde eine hohe Fertigkeit in der Improvisation verlangt.
Improvisation und arabische Rhythmik haben als Stilmittel im 20. Jahrhundert wieder große Bedeutung gewonnen, vor allem im Jazz und in der World Music. Aus der Verbindung beider Improvisationsmodelle heraus wird die mittelalterliche Musik neu erschlossen und dem Jazz eine weitere Facette hinzugefügt.
Mit TROBAR RIC präsentierte die Vorarlberger Landesbibliothek im Juni 2000 die zweite CD zum Thema „Sprache und Musik”. TROBAR RIC ist eine CD-Aufnahme, in der Synergien von Text und Musik, Mittelalter und Moderne genutzt werden - durch ein Zusammenspiel von mittelalterlichen Texten und Musik mit Nachdichtungen und Jazzimprovisationen aus der Gegenwart.
Die Texte stammen von Guihelm von Aquitanien, die Nachdichtungen von Raoul Schrott (aus dem Doppelbuch RIME). Die Musik wird von den Ensembles Sirventes Joglar und Open Mind Project interpretiert. Melodien des Mittelalters, gespielt auf historischen und modernen Instrumenten, ergänzen sich zu einem neuen akustischen Gesamterlebnis, zu einem faszinierenden Zusammenklang von Musik und Text, von Mittelalter und Moderne.
Die Idee der Synthese und Synergie findet ihre Fortsetzung im CD-Booklet von Luger Graphik, gestaltet von Klaus Lürzer. Bilder aus alten Handschriften werden mit einer Graphik von Adolf Frohner konfrontiert und von ihr „überschrieben”.