29.10.2002
Dienstag
29. Oktober 2002,
20:00 Uhr
Probebühne des Theaters am Kornmarkt
Eintritt frei!
Franz-Michael-Felder-Archiv
In den dreißiger Jahren, als New York noch die größte Stadt der Welt war, wurde die amerikanische Metropole zu einem der wichtigsten Fluchtorte für österreichische Schriftsteller, Musiker, Künstler etc., die infolge von Hitlers politischen Erfolgen in Europa gefährdet waren.
Wohl sind die intellektuellen Leistungen dieser Menschen, die auch in der Fremde für Österreichs humanistische Tradition und liberale Gesinnung Zeugnis ablegten, schon öfters auf Tagungen, in Aufsätzen und Büchern gewürdigt worden, aber die Frage blieb weitgehend unbeantwortet, inwiefern auch das amerikanische Gastland von ihnen Notiz nahm. Ein guter Gradmesser für ihre Beantwortung ergibt sich aus der Beachtung, welche die größte amerikanische Zeitung mit internationaler Verbreitung, die New York Times, den österreichischen Kulturschaffenden zur Zeit des „Dritten Reiches” widmete.
Prof. Dr. Helmut Pfanner, gebürtig aus Hohenweiler und z. Zt. Professor an der Vanderbilt University in Nashville/Tennessee, hat sich jahrelang intensiv mit den Werken des deutschsprachigen Exils befaßt und zahlreiche Aufsätze und Bücher zu diesem Thema veröffentlicht, darunter eine Monographie unter dem Titel Exile in New York: German and Austrian Writers after 1933 und Editionen von Briefen Alfred Döblins, Oskar Maria Grafs und von Prosawerken Karl Jakob Hirschs. Sein Vortrag in Bregenz beruht auf während des heurigen Jahres unternommenen Recherchen.