25.03.2010
Donnerstag
25. März 2010,
20:00 Uhr
Foyer des Theaters am Kornmarkt
Eintritt frei!
Franz-Michael-Felder-Archiv
Einführung und Moderation: Dr. Ulrike Längle
Im Mittelpunkt der beiden 2009 erschienenen Romane „Brendels Fantasie” (Band 1 der Edition Elke Heidenreich bei Bertelsmann) von Günther Freitag und „Der Übergänger” (Zsolnay) von Armin Thurnher steht der legendäre Pianist Alfred Brendel, aber auf völlig unterschiedliche Weise. Zum ersten Mal überhaupt lesen nun die beiden Autoren in Bregenz gemeinsam aus ihren Büchern.
Geb. 1952 in Feldkirch, wuchs in Graz auf, dort Studium der Germanistik und Geschichte, lebt als Mittelschulprofessor in Leoben. Zahlreiche Prosawerke, u. a. „Piazza.Trieste” (2006), „Bienenkrieg” (2008). Preise:Forum-Stadtpark-Literaturpreis der Stadt Graz (1982), Kulturpreis der Stadt Leoben (1993) u. a.
Weil er bald sterben wird, will Höller endlich seinen größten Traum verwirklichen. Also lässt er sein Leben an der Seite einer Staranwältin hinter sich, verkauft seine Fabrik und bricht in die Toskana auf. Hier soll Alfred Brendel für ihn die endgültige Interpretation von Schuberts „Wandererfantasie” spielen. Der merkwürdige Fremde, der zuweilen mit einem Handtuch um seinen schmerzenden Kopf gewickelt Gemeindesäle besichtigt, sich unter den Hinkenden und Zahnlosen im Altenheim von Castelnuovo Saaldiener aussucht und in dem Provinznest eine Konzerthalle errichten will, stößt bei den Einheimischen auf Befremden. Doch anstatt dem Tod wenigstens in Gedanken zu entkommen, begegnet Höller ihm auf Schritt und Tritt - in Form skurriler Gestalten und bizarrer Begebenheiten. Schließlich muss er erkennen - es gibt kein Entrinnen, weder vor dem Tod noch vor dem eigenen Leben ... Die meisterhafte Schilderung einer Obsession - subtil, komisch und stilistisch meisterhaft erzählt.
Elke Heidenreich hat mit diesem Buch ihre Buchreihe „Edition Elke Heidenreich” bei Bertelsmann eröffnet, in der Musik oder Musiker im Zentrum stehen.
„Fast beneide ich diesen Höller! Ja, er ist krank, ja, er ist verrückt, aber welche Leidenschaft treibt ihn! Nur wer brennt, lebt. ” (Elke Heidenreich)
Geb. 1949 in Bregenz. Mitbegründer, Miteigentümer und Chefredakteur der Wiener Stadtzeitung Falter. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Bruno-Kreisky-Preis, Kurt-Vorhofer-Preis, Ehrenpreis des Vorarlberger Buchhandels. Werke u. a. „Schwarze Zwerge. Österreichs Medienlandschaft und ihre Bewohner”(1992), „Das Trauma, ein Leben. Nachrichten aus dem neuen Österreich” (2000)
Sein Beruf ist Journalist, seine Passion die Musik, sein Leitstern der Pianist Alfred Brendel. „Der Übergänger” handelt von der übergroßen Verehrung des Erzählers für Brendel. Gerade deswegen wagt er es lange Zeit nicht, ihn um ein Interview zu ersuchen; als er es dann doch tut, wird die Bitte prompt abgeschlagen. Er schickt Brendel aber einen Text, den er über ihn geschrieben hat. Nun ist dieser zu einem Treffen bereit, es wird jedoch immer wieder verhindert. Als der Erzähler vom bevorstehenden Rückzug Alfred Brendels aus dem Konzertleben erfährt, beschließt er, es noch einmal zu versuchen. Armin Thurnher hat einen hinreißenden Roman geschrieben, eine Annäherung mit Elementen einer Autobiographie, die in zahlreichen Irrungen das Ziel immer wieder verfehlt.
„Das Buch ist äußerst anregend und amüsant, obendrein glänzend geschrieben. (...) Eine sehr komische Verfehlungsgeschichte und eine Liebeserklärung zugleich.” Ulrich Weinzierl, Die Welt, 18.08.09