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Auf den Spuren von Kolumban und Gallus - Vorträge im Rahmen des Jubiläumsjahres 2010 - 1400 Jahre Kolumban und Gallus in Bregenz

Datum

29.05.2010 Samstag
29. Mai 2010,
14:00 Uhr

Ort

Kuppelsaal der Vorarlberger Landesbibliothek

Freiwillige Spenden!

Veranstalter

1400 Jahre sind inzwischen vergangen, seit unter der Führung Kolumbans 13 irische Mönche in Bregenz ihr Quartier aufschlugen. Die Ereignisse rund um das Jahr 610 sind in vielerlei Hinsicht für die christliche, wie auch die profane Welt Europas prägend. Irische Mönche wanderten damals von Irland aus quer durch Europa und hinterließen neben zahlreichen Klöstern auch Bildungsgut und Wissen, das die kulturelle Entwicklung in unseren Breiten entscheidend mitgeprägt hat. „Kolumban und Gallus liehen damit nicht nur den beiden Bregenzer Pfarren ihre Namen”, so Anton Bereuter, Pfarrer von St. Gallus und Missionsdirektor, „sie nahmen durch ihre Missionierung auch aktiv an der Kultivierung Europas im Sinne der christlichen Werte teil. Dabei wirkten ihre Klöster wie Universitäten, in welchen auch naturwissenschaftliche und landwirtschaftliche Kenntnisse, antikes Bildungsgut und ein – bis in das vorchristliche Druidentum zurückreichendes – Wissen um Heilpflanzen und Medizin gepflegt wurde.” Die Bregenzer Pfarrgemeinden und die Landeshauptstadt wollen mit Festen, Vorträgen, Konzerten, Theater, Exkursionen und einem Buch das Wirken der Mönche ins Gedächtnis rufen und den gesellschaftlichen, missionarischen und spirituellen Impulsen für die Menschen von Heute nachspüren.

 

Quer durch Europa – Station Bregenz

Mit der Anwesenheit von Kolumban und Gallus in Bregenz sprechen wir von der ersten dokumentierten Alemannenmissionierung in diesem Raum. Gut zwei Jahre verbrachten sie hier. Gemessen an ihrem gesamten Wirken erscheint diese Zeit sehr kurz, um deutliche Spuren zu hinterlassen. Der Samen, den die irischen Mönche damals in Bregenz gesät haben, ist aber trotzdem aufgegangen, denn er war Teil eines Prozesses, der in ganz Europa stattgefunden hat und der durch viele andere weiter getragen worden ist. Wird der Blickwinkel von Bregenz über die Grenzen erweitert, zum Beispiel in Richtung St. Gallen, dann ist dort ein Kloster zu finden, dessen Wurzeln auf Gallus zurück gehen und das über lange Zeit großen Einfluss auf die kirchlichen Entwicklungen im Bodenseeraums nahm. Gallus war als Ratgeber sehr geschätzt und wurde gerne zu wichtigen Entscheidungen hinzugezogen.

Was wir Europäer heute noch von ihnen lernen können

Die Beschäftigung mit den beiden Heiligen Kolumban und Gallus wirft die wesentlichen Fragen der Jetztzeit auf. Sie drehen sich um Glauben, Halt geben, Fremd sein, Kommunikation und darum, neue Netzwerke zu schaffen, während sich alte Strukturen auflösen, weil sie nicht mehr zeitgemäß sind.

Die von den irischen Mönchen gegründeten Klöster bildeten lebendige, geistige und handwerkliche Zentren, die mit ihrer unmittelbaren Umgebung, mit der Herrschenden Klasse sowie den anderen Klöstern in regem Austausch standen. Die Mönche brachten ihr landwirtschaftliches Wissen ein, entwickelten es weiter und nahmen Teil an der Erziehung von Adelssöhnen, indem sie ihr Bildungsgut vermittelten. Dazu Anton Bereuter: „Ein wesentliches Kriterium für ihren Erfolg war ganz bestimmt ihr starker Glaube und ihr Einsatz als Missionare. Das hat sie sehr stark und glaubwürdig gemacht. Sie boten in der damaligen, unsicheren Zeit der Völkerwanderung Halt, waren bei den Menschen vor Ort und lebten für viele ein überzeugendes Christentum vor.”

Sie haben sich dabei nicht immer nur Freunde gemacht, denn sie setzten mit der Zerstörung von Götzenbilder auch klare Zeichen. Kolumban, der ein Mann der Prinzipien war, war darüber hinaus ein streitbarer Geist, wenn es darum ging, in kirchlichen Fragen die richtige Antwort zu finden. Aus diesem Grund kam es auch zum Zerwürfnis mit der fränkischen Herrscherin Brunichilde und dem daraus resultierenden Rauswurf aus Bregenz. Auch der Briefwechsel mit den Päpsten über Ostertermin und Beichte zeigt einen Kolumban, der seine Meinung vehement vertreten hat.

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