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Das Felder-Archiv geht aufs Land - Vladimir Vertlib liest aus „Schimons Schweigen”

Einführung und Moderation: Dr. Ulrike Längle

Datum

24.10.2012 Mittwoch
24. Oktober 2012,
20:00 Uhr

Ort

Montafoner Heimatmuseum Schruns

Eintritt frei!

Veranstalter

Franz-Michael-Felder-Archiv Bregenz und Montafoner Heimatmuseum Schruns

Warum haben der Vater und sein einst bester Freund Schimon dreißig Jahre lang kein Wort mehr miteinander gewechselt? In der Sowjetunion kämpften sie Seite an Seite im Untergrund. Nun lebt Schimon, der viele Jahre in einem sowjetischen Lager verbringen musste, in Jerusalem. Und der Vater ist tot.
Dies ist nur eines der spannenden Rätsel der Vergangenheit, die der Schriftsteller, Vladimir Vertlibs Alter Ego, auf einer sehr emotionalen Reise nach Israel zu lösen sucht, wo er als Kind selbst zwei Jahre lang gelebt hat. Die Reise wird für den Erzähler zu einer ebenso berührenden wie dramatischen Auseinandersetzung mit sich selbst.
Seine Familie war, nachdem sie Israel enttäuscht den Rücken gekehrt hatte, im Wien der achtziger Jahre gelandet, wo die Waldheim-Affäre und der Umgang mit der Vergangenheit gerade die Gesellschaft entzweiten. Israel blieb für ihn, wie schon für seinen Vater, das Land einer ambivalenten Sehnsucht, in dem sich die eigene brüchige Identität als Migrant, als Jude und als Österreicher russischer Herkunft spiegelte.

„Vladimir Vertlib vereint das moderne Schreiben mit jüdischer Erzähltradition und russischer Poesie.” Doron Rabinovici

„Noch intensiver als bisher erzählt Vertlib die Geschichte vom Fortgehen und Ankommen, von der Problematik des jüdischen Emigranten, ob in Israel oder Österreich. Er erzählt sie authentisch und gelassen, aus einer Distanz, die Souveränität bekundet. So unaufgeregt über die Probleme des Judentums zu schreiben gelingt selten.” Gerhard Zeillinger, Die Presse, 14.04.2012

„In seinem neuen, vielleicht bisher besten Buch macht Vladimir Vertlib die oft tragikomischen Zerreißproben im Leben eines Kosmopoliten wider Willen nacherlebbar und führt uns auf beschämende Weise die Absurdität jener Identitäts- und Herkunftsdebatten vor Augen, die heute zuweilen wieder bedrohliche Formen annehmen.” Sabine Berking, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.06.2012

Copyright: Kurt Kaindl/Deuticke Verlag

Copyright: Kurt Kaindl/Deuticke Verlag

Vladimir Vertlib, 1966 in Leningrad (heute  St. Petersburg) geboren, emigrierte 1971 mit seiner Familie über Israel, die USA und die Niederlande nach Österreich, wo er seit 1981 lebt. Studium der Volkswirtschaft in Wien, österreichischer Staatsbürger. Lebt als freier Schriftsteller in Salzburg und Wien.
Vertlib schreibt Romane, Erzählungen, Essays und Zeitungsartikel. Zahlreiche Preise, u. a. Österreichischer Förderungspreis für Literatur, Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis, Anton-Wildgans-Preis.
Werke (Auswahl): „Abschiebung” 1995, „Zwischenstationen” 1999, „Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur” 2001, „Mein erster Mörder” 2006,  „Am Morgen des zwölften Tages” 2009.

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