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Ulrich Becher: Ich lebe in der Apokalypse. Briefe an die Eltern

Präsentiert von Ulrich Bechers Sohn, dem Schriftsteller Martin Roda Becher, und seiner Enkelin, der Schauspielerin Anja Becher

Datum

15.02.2013 Freitag
15. Februar 2013,
19:30 Uhr

Ort

Kuppelsaal der Vorarlberger Landesbibliothek

Veranstalter

Vorarlberger Landesbibliothek in Kooperation mit der Theodor Kramer Gesellschaft Wien

Ulrich Becher vermutlich 1930er Jahre

Ulrich Becher vermutlich 1930er Jahre

Durch die Neuausgaben seiner Romane „Murmeljagd” und „Kurz nach 4”  ist  der bekennende Antifaschist Ulrich Becher (1910 - 1990) mit einem Schlag wieder bekannt geworden. Mit  „Ich lebe in der Apokalypse. Briefe an die Eltern” ist nun im Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft ein Werk erschienen, das die konfliktreiche Lebensgeschichte des Autors in einer entscheidenden Phase beleuchtet. Es sind Briefe voller Sprachwitz, Leid, Beglückung, Erkenntnis und Irrtum. Sie sind ein bedeutendes Dokument des Exils und der seelischen Verfassung Vertriebener.
 Die kommentierte Edition macht den Band mit seinen zahlreichen Abbildungen zu einer spannenden Wissensquelle zum Alltag und zur Literatur des Exils.

 

Präsentiert wird das Werk nun von Ulrich Bechers Sohn, dem Schriftsteller Martin Roda Becher, und seiner Enkelin, der Schauspielerin Anja Becher. Sie werden aus den Briefen lesen und ihren Vater bzw. Großvater dem Publikum von einer ganz persönlichen Seite vorstellen.

 

Der aufstrebende Schriftsteller Ulrich Becher wird durch die Machteinsetzung Hitlers am 30. Jänner 1933 zu einem „Niemand” – so heißt auch sein Stück, dessen Uraufführung in Berlin verboten wird. Er flieht aus Deutschland und durchstreift unstet das noch freie Europa. Das Exil macht ihn abhängig von den Zuwendungen des vermögenden Vaters. Erst nach und nach begreifen Eltern und Sohn die Situation: dass es nun ums nackte Überleben geht, nicht um eine literarische Karriere. Letztlich bleibt Becher und seiner Frau Dana, Tochter von Alexander Roda Roda, nur die Flucht nach Brasilien.
 1944 gelingt die Weiteremigration nach New York. Hier schreibt er mit dem Wiener Schauspieler Peter Preses die tragische Posse „Der Bockerer”.
 1948 kehrte Becher zur Uraufführung des „Bockerer” nach Wien zurück. Er lebte in Österreich, Deutschland und der Schweiz, seit 1954 überwiegend in Basel.
 In Ulrich Bechers Briefen an die Eltern werden wir Zeugen des unruhigen Lebens, der Irrtümer und Erfahrungen eines Autors, der rastlos von Ort zu Ort zieht.

Ulrich Becher (1910 Berlin - 1990 Basel) lebte ab 1933 in Österreich und der Schweiz. 1941 emigrierte er nach Brasilien, 1944 in die USA. In Wien heiratete er 1933 Dana Adriana (1909 - 1992), die Tochter von Alexander Roda Roda. 1941 wurde sein „Gesamtwerk” im Großdeutschen Reich verboten. 1948 kehrte Ulrich Becher zur Uraufführung von „Der Bockerer” nach Wien zurück und lebte fortan in Österreich, Deutschland und der Schweiz, seit 1959 ständig in Basel. In der Schweiz erhielt Ulrich Becher für sein Gesamtwerk 1976 den Preis der Schweizerischen Schillerstiftung.
 Werke (Auswahl): Männer machen Fehler (Novellen, 1932); Niemand. Neuzeitliches Mysterienspiel (1934); Die Eroberer. Geschichten aus Europa (1936); Das Märchen vom Räuber, der Schutzmann wurde (1943); Reise zum blauen Tag (Verse, 1946); Die Frau und der Tod (Novelle, 1949); Brasilianischer Romanzero (1950); Nachtigall will zum Vater fliegen. Ein Zyklus New Yorker Novellen in vier Nächten (1950); Kurz nach 4 (Roman, 1957); Das Herz des Hais (Roman, 1960); Murmeljagd (Roman, 1969); Das Profil (Roman, 1973); Franz Patenkindt (Romanze, 1979).



Martin Roda Becher geb. 1944 in New York City, lebt heute als freier Schriftsteller in Basel.
 Er ist der Sohn von Dana und Ulrich Becher. Er wuchs in Wien, München und Berlin auf, bevor die Familie dauerhaft nach Basel übersiedelte. Er absolvierte eine Ausbildung als Schauspieler und Regisseur am Bühnenstudio in Zürich (heute Schauspielakademie) und war anschließend als Regieassistent und Drehbuchautor für Spiel- und Dokumentarfilmproduktionen tätig.
 Werke (Auswahl): Chronik eines feuchten Abends (Erzählungen, 1965); Flippern (Roman, 1968); Die rosa Ziege (Roman 1975; bearbeitete Neuausgabe 1997); Unruhe unter den Fahrgästen (Aufzeichnungen, 1986); Abschiedsparcours (Erzählungen, 1998); Dauergäste. Meine Familiengeschichte (2000).
 



Anja Becher, geb. 1977 in Basel, Schauspielausbildung in Wien und Zürich, war Ensemblemitglied der Helmut Förnbacher Theater Company in Basel. Gastauftritte bei Sommerfestspielen, u.a. in Perchtoldsdorf, beim Schloss Weitra Festival; Fernsehrollen, Roda Roda-Lesungen.

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