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„Schwerpunkt: Bodensee” - Der Herausgeber Manfred Bosch stellt die Erinnerungen des Malers und Kunstwissenschaftlers Kurt Badt „ ‚Mir bleibt die Stelle lieb, wo ich gelebt’. Erinnerungen an den Bodensee” vor

Die Texte liest Oswald Burger (Überlingen).

Datum

15.05.2013 Mittwoch
15. Mai 2013,
20:00 Uhr

Ort

Foyer des Theaters am Kornmarkt

Eintritt frei!

Veranstalter

Franz-Michael-Felder-Archiv

Kurt Badt

Kurt Badt

Der Herausgeber Manfred Bosch (Konstanz) stellt das Buch „Mir bleibt die Stelle lieb, wo ich gelebt. Erinnerungen an den Bodensee” (Universitätsverlag Konstanz 2012) von Kurt Badt vor. Der Berliner Maler und Kunstwissenschaftler schrieb seine „Erinnerungen an den Bodensee” 1940/41 im Londoner Exil nieder: Nach dem Ersten Weltkrieg hatte er diese Landschaft für sich entdeckt und zu seiner Heimat gemacht, bis er als Jude Ende der dreißiger Jahre gezwungen war, sie aufzugeben.

 

Kurt Badt (1890-1973):  in Berlin geboren, studierte Kunstgeschichte und Philosophie in Berlin, München und Freiburg, lebte als Privatgelehrter in Ludwigshafen am Bodensee. 1939 Emigration nach England, 1952 Rückkehr nach Überlingen. Von 1968 bis 1970 lehrte er als Honorarprofessor an der Universität Konstanz Kunstgeschichte. Kunsthistorische Werke über Delacroix, Cézanne, Constable, van Gogh u. a.

„Badts umfangreicher, aus dem Nachlass herausgegebener Text geht zurück bis zur ersten Begegnung mit dem Bodensee und weitet sich vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen und Erlebnisse zu einer Darstellung seiner geographischen, historischen, zeitgeschichtlichen, kulturellen und sozialen Realität im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts – immer erfasst mit dem sicheren, quasi stereoskopischen Blick des Künstlers wie des Wissenschaftlers. Ein faszinierendes, in seiner Kompetenz exemplarisches Landschaftsporträt und zugleich ein bewegendes Dokument nachgetragener Liebe zu einer Gegend, in die Kurt Badt nach 1945 zurückgekehrt ist.”
N-News.de, Die Stuttgarter Online-Zeitung,  4. November 2012

Nachlese und Bilder der Buchvorstellung

 

Wer erfahren will, wie sich Landschaft, Städte und Dörfer um den Bodensee in den 20er und 30er Jahren präsentierten, findet in den Erinnerungen von Kurt Badt eine einzigartige und reizvolle Quelle.  Bei der ersten Veranstaltung unserer Reihe am neueröffneten Kornmarktplatz erzählte Manfred Bosch, der beste Kenner der Bodenseeliteratur (u. a. Herausgeber von „Bohème am Bodensee. Literatur am See von 1900 bis 1950”), von der Entdeckung des Manuskripts im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und der mühsamen Suche nach einem Verleger und präsentierte kenntnisreich die verschiedenen Facetten des Textes. Oswald Burger, als Leiter des Literarischen Forums Oberschwaben und Historiker ebenfalls eine wichtige Figur im literarischen Leben der Region, verhalf durch seinen ausdrucksvollen Vortrag den Textauszügen zu intensivem Leben, etwa den Passagen, wo Badt über das Aufkommen der Nazis am Untersee und das Verhalten verschiedener Pfarrer im neuen Regime berichtet. Dass Badt einen eigenen und unkonventionellen Blick auf den Bodensee hatte, zeigt auch seine Bemerkung über den Pfänder: „Ein berühmter Aussichtspunkt, durch eine Seilbahn zu erreichen, und bei gutem Wetter von Besuchern überschwemmt, bietet er – nach meiner Meinung – nichts Bemerkenswertes.” Dafür schildert er in einem Gemälde aus Worten einen grandiosen Blick von Bregenz aus: „Die Sonne stand mit flammender Aura inmitten dieses Wogens, Fließens, Strömens, inmitten von Brandwirbeln und weiß glühenden Lichtsturzbächen; rosafarbene Nebel mit silbernen und goldenen Rändern wogten dazwischen empor, vom See her, der wie ein flüssiger Metallspiegel glühte und dampfte, erhoben sich rote, hellere und düstere Feuersäulen, die Ufer wallten wie riesige Wellenzüge gelblich, aus der Ferne gegen die Nähe, gewannen erst gegen den Vordergrund hin Gestalt, sodaß einzelne Bäume oder Häuser darauf zu erkennen waren.”  - In der Galerie Bodenseekreis in Meersburg bietet sich noch bis zum 21. Juli die Gelegenheit, in der Ausstellung „Die wahre Schönheit der Dinge - Kurt Badt. Ein Leben für die Kunst” den Autor auch als Maler kennenzulernen.

 

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