24.06.2013
Montag
24. Juni 2013,
20:00 Uhr
Foyer des Theaters am Kornmarkt
Eintritt frei!
Franz-Michael-Felder-Archiv
Dieser Abend wird zu einem Lyrikevent: Gleich vier Autorinnen und Autoren aus Vorarlberg stellen ihre neuen Gedichtbände vor und beweisen durch die Vielfalt ihrer Schreibweisen, dass die Lyrik keineswegs ein Schattendasein führt. Schon die Titel der vier Bände von Günter Vallaster, Christian Futscher, Udo Kawasser und Erika Kronabitter klingen wie ein Gedicht; Günter Vallaster wird seine experimentellen Gedichte durch Bildprojektionen ergänzen:
„Am Sims” (Vallaster)
„Marzipan aus Marseille” (Futscher)
„Kleine Kubanische Grammatik” (Kawasser)
„Dekodierung der Dekaden” (Kronabitter)
Christian Futscher, geb. 1960 in Feldkirch, Studium der Germanistik und Romanistik in Salzburg, lebt in Wien. Schreibt (oft groteske) Prosa, Lyrik und Hörspiele. 2006 Publikumspreis bei der „Nacht der schlechten Texte” in Villach. 2008 Dresdner Lyrikpreis. Zahlreiche Publikationen, zuletzt „Die Blumen des Blutes” (Gedichte, 2007), „Pfeil im Auge” (2008), „Nur Mut, kleiner Liebling” (2011).
Foto: Czernin Verlag
Foto: privat
Udo Kawasser, geb.1965 in Bregenz, lebt in Wien. Studium der Germanistik und Romanistik in Innsbruck und Wien, Tänzer, Übersetzer, Dichter. Schreibt Lyrik, Prosa und Essays. Übersetzer lateinamerikanischer Lyrik, 2009 Teilnahme am Poesiefestival Granada/Nicaragua. Werke: „Einbruch der Landschaft. Zürich – Havanna” (Prosa, 2007), „kein mund – mündung” (Lyrik, 2008). Zweiter Prosapreis Brixen/Hall 2007, Dulzinea-Lyrikpreis 2008.
Foto: privat
Erika Kronabitter, geb. 1959 in Hartberg/Steiermark, lebt in Feldkirch. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte in Innsbruck. Bildende Künstlerin, Schriftstellerin, Kunstvermittlerin. Schreibt Gedichte und Prosa. 2001 Prosapreis Brixen/Hall, 2011 Theodor-Körner-Preis. Zahlreiche Bücher, zuletzt „einen herzschlag nur bist du entfernt” (Gedichte 2010), „Sarah und die Wolke” (Kinderbuch 2010), „Viktor” (Roman 2008).
Günter Vallaster, geb. 1968 in Schruns, Studium der Germanistik und Geschichte in Innsbruck, bis 2003 Forschungsassistent, seit 2004 betreibt er den Kleinverlag edition ch in Wien, lebt in Wien. Experimentelle Prosa und Lyrik, v. a. visuelle Poesie. Werke u. a. „Ich taste” (Prosa 2008), „Hinter dem Buchstabenzaun” (2008), „Eine Welt voller Angst. 1 Bild-Geschichte” (2010).
Foto: privat
Lyrik hat ihr Publikum, das merkte man am vergangenen Montag, als sich trotz des vorangegangenen Wochenendes mit der Museumsneueröffnung und trotz des gleichzeitigen Starts eines Theaterfestivals im Theater Kosmos eine ansehnliche Schar von Lyrikinteressierten im Kornmarktfoyer zusammenfand.
Der Abend bot einen abwechslungsreichen und bunten Querschnitt durch die neuen Lyrikbände von Udo Kawasser („Kleine kubanische Grammatik”), Günter Vallaster („Am Sims”), Erika Kronabitter („Decodierung der Dekaden”) und Christian Futscher („Marzipan aus Marseille”) aus den Jahren 2012 und 2013.
Udo Kawasser startete mit einer teils zweisprachigen spanisch-deutschen Lesung seiner Kuba-Gedichte und brachte die Klangfarben besonders in der „Mangolitanei” zum Leuchten. Günter Vallaster bot, unterstützt von Projektionen, auf denen man etwa die Gestalt seiner Buchstabengedichte sehen konnte, Einblick in sein experimentelles Werk; sein Witz kam besonders in den Sockengedichten zum Tragen. Erika Kronabitter steuerte engagierte und kritische Gedichte bei und schlug eher leise Töne an, der Altmeister Christian Futscher riß das Publikum mit seinen exzellent vorgetragenen pointierten Kurzgedichten zu Heiterkeitsstürmen hin.
