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„Weltliteratur – neu übersetzt” - Andreas Nohl über Mark Twains „Tom Sawyer und Huckleberry Finn”

Einführung und Moderation: Dr. Ulrike Längle

Datum

15.01.2013 Dienstag
15. Jänner 2013,
20:00 Uhr

Ort

Foyer des Theaters am Kornmarkt

Eintritt frei!

Veranstalter

Franz-Michael-Felder-Archiv

Andreas Nohl, Foto: Helmut Hien

Andreas Nohl, Foto: Helmut Hien

Floßfahrten und Feuermachen, Ertrinken und Auferstehung, rauhe Sitten und feine Zwischentöne: Konzipiert waren „Tom Sawyers Abenteuer” als Gegenbild zu den erbaulichen Kinderbüchern, aber sie wurden, zusammen mit der Fortsetzung „Huckleberry Finns Abenteuer”, zu einem Stück großer Romanliteratur.
Mark Twain (1835-1910) war Wanderdrucker, Mississippi-Lotse, Silbergräber und Reporter. William Faulkner nannte ihn den „Vater der amerikanischen Literatur”.
„Kein Buch habe ich öfter gelesen als ‚Tom  Sawyers Abenteuer’, allein in meiner Kindheit an die zehn Mal.” Michael Köhlmeier in „Literaturen”2/2010
Andreas Nohl (Augsburg), freier Schriftsteller und Übersetzer, Herausgeber der „Tagebücher von Adam und Eva” von Mark Twain, Übersetzer von Twain und Stevenson.

Bilder und Resümee vom Vortrag

 

Freunde der Weltliteratur konnten im gut gefüllten Theaterfoyer am Dienstagabend manches über Mark Twain erfahren. Zum Beispiel in der Einführung, dass im Jahre 1946 in Bregenz (!) im Homunculus-Verlag ein schmales Bändchen  „Zeitungsgeschichten” des amerikanischen Autors erschienen ist oder dass Twain 1897 den legendären turbulenten Sitzungen des Österreichischen Reichsrates in Wien anlässlich der Badeni-Krise (bei der es um die Einführung des Tschechischen als zweiter Amtssprache neben dem Deutschen in Böhmen und Mähren ging) beigewohnt  und darüber eine Reportage geschrieben hat („Stirring Days in Austria”), die 2012 erstmals auf Deutsch unter dem Titel „Turbulente Tage in Österreich” im Metroverlag in Wien erschienen ist – eine aufschlussreiche Lektüre für jeden Österreicher!
Der Übersetzer, Schriftsteller und Kritiker Andreas Nohl aus Augsburg hielt dann das Publikum bis fast 22 Uhr mit seinen ebenso spannenden wie engagierten Ausführungen über Twain und seine Hauptwerke „Tom Sawyer und Huckleberry Finn” in Atem und las ausgewählte Passagen aus diesen Büchern und aus Twains Autobiographie. Besonders eindrucksvoll war Nohls Darstellung der moralischen Konflikte im Zusammenhang mit der Sklaverei, in die die jugendlichen Helden gestürzt werden. Am Schluss war jedem klar, dass es sich hier nicht um Jugendbücher, sondern um Weltliteratur voller Gesellschaftskritik handelt.

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