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Das Felder-Archiv geht aufs Land - Vortrag von em. Univ.-Prof. Dr. S. P. Scheichl (Innsbruck): Unangenehme Wahrheiten über den 1. Weltkrieg. Karl Kraus’ „Letzte Tage der Menschheit”

Einführung und Moderation: Dr. Ulrike Längle

Datum

03.06.2014 Dienstag
03. Juni 2014,
20:00 Uhr

Ort

Gasthaus Taube, Alberschwende

Eintritt frei!

Veranstalter

Franz-Michael-Felder-Archiv in Zusammenarbeit mit dem Franz-Michael-Felder-Verein

Kraus' Drama über den Ersten Weltkrieg, „Die letzten Tage der Menschheit”, das vor allem durch die Lesungen von Helmut Qualtinger bekannt wurde, ist keine satirische Übertreibung. Kraus war im Gegenteil geradezu ein verlässlicher Historiker. Die Konfrontation zwischen der satirischen Monstertragödie aus dem Jahr 1918/19 und neuer historischer Forschung (u. a. Manfred Rauchensteiner, „Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914-1918”) gestattet keinen Zweifel mehr daran, dass Österreich im Ersten Weltkrieg so war, wie Kraus es darstellt.

 

Karl Kraus (1874–1936) gilt als einer der bedeutendsten Satiriker der deutschen Literatur. Trotz der Schwierigkeit, ihn zu übersetzen, wächst auch sein internationales Echo. Von 1899 bis zu seinem Tod veröffentlichte er „Die Fackel”, eine zumeist unregelmäßig erscheinende Zeitschrift, deren Hauptthema die (aktuell gebliebene) Medienkritik gewesen ist. Seine entschiedene Kriegsgegnerschaft hat in ihr und in dem während des Kriegs verfassten 700seitigen Drama „Die letzten Tage der Menschheit” ihren Niederschlag gefunden.

 

em. Univ.-Prof. Dr. Sigurd Paul Scheichl ist einer der besten Kraus-Kenner weltweit. Geboren 1942, Studium in Innsbruck und Wien sowie als Fulbright-Stipendiat an der University of Kansas. Promotion mit einer Arbeit über Karl Kraus in Innsbruck 1973. Seit 1971 am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck tätig, von 1992 bis 2010 als ordentlicher Professor für österreichische Literaturgeschichte. 2010 emeritiert. Vor vier Monaten hat er seine letzte Lehrveranstaltung in Innsbruck gehalten. 
Zahlreiche Arbeiten über deutsche Literatur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, mit Schwerpunkten auf Kraus, Canetti, Grillparzer, Nestroy und Polgar.

 

Foto: privat

Foto: privat

Bilder und Nachlese

 

Auf großes Interesse stieß der kompakte und kenntnisreiche Vortrag von Prof. Sigurd Paul Scheichl aus Innsbruck über die „Letzten Tage der Menschheit” von Karl Kraus. Die Darstellung, die Kraus von den Zuständen im österreichisch-ungarischen  Heer gibt, entspricht offenbar der historischen Wahrheit und ist keine satirische Übertreibung. In den „Letzten Tagen” spricht er etwa von 11.000 Hinrichtungen am Galgen durch die Militärgerichte. Sowohl in Alberschwende als auch in Bregenz ergab sich noch eine spannende Diskussion nach dem Vortrag. Bumsti!

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