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Angelika Overath (Sent/Unterengadin) liest aus ihrem neuen Roman „Sie dreht sich um” (München: Luchterhand Literaturverlag 2014)

Einführung und Moderation: Dr. Ulrike Längle

Datum

15.06.2015 Montag
15. Juni 2015,
20:00 Uhr

Ort

Foyer des Theaters am Kornmarkt

Eintritt frei!

Veranstalter

Franz-Michael-Felder-Archiv

Die von ihrem Mann betrogene Anna Michaelis nimmt den erstbesten Flug, der zufällig nach Edinburgh geht, und stolpert in die Schottische Nationalgalerie. Während sie müde vor einem Gemälde von Gauguin sitzt, beginnt eines der bretonischen Mädchen darauf plötzlich zu sprechen. Es erzählt, wie es damals war in Pont Aven, als die Maler kamen. Anna staunt und versteht, dass weibliche Rückenfiguren wie jene Frau auf dem Gemälde Gauguins ihr etwas sagen können. Ihr verraten wollen, wie es wirklich war: als Modell, als Ehefrau eines Malers, als Künstlerin. Von da an begibt sich die frisch verlassene Anna auf eine Reise zu Rückenfiguren in aller Welt: von Edinburgh nach Kopenhagen, Boston, St. Moritz, Paris und ins dänische Skagen. Anna begegnet Gemälden von Paul Gauguin, Edward Hopper, Giovanni Segantini und anderen. Und verändert dadurch die Sicht auf ihr Leben.

„Kein Zweifel: Overaths Buch ist ein großartiger schmaler Roman.”
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. 12. 2014

Copyright: Philipp Ostrowicz

Copyright: Philipp Ostrowicz

Angelika Overath, geb. 1957 in Karlsruhe, studierte in Tübingen Germanistik und Geschichte. Sie arbeitete als Reporterin für die „Frankfurter Rundschau”, die NZZ und  DIE ZEIT, GEO u. a., als Literaturkritikerin und Dozentin. Seit 2005 veröffentlichte sie mehrere Romane und einen Lyrikband. Ausgezeichnet u. a. mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis, dem Thaddäus-Troll-Preis, dem Ernst-Willner-Preis des Ingeborg-Bachmann Wettbewerbs und dem Bündner Literaturpreis. Mit ihrem Roman „Flughafenfische” kam sie 2009 auf die Longlist des Deutschen Buchpreises und auf die Shortlist des Schweizer Buchpreises. Sie lebt in Sent/Graubünden.

Werke: zahlreiche Reportagen- und Prosabände, u. a. „Händler der verlorenen Farben. Wahre Geschichten” (1998), „Das halbe Brot der Vögel. Porträts und Passagen” (2004), „Nahe Tage. Roman” (2005), „Flughafenfische. Roman” (2009), „Alle Farben des Schnees. Senter Tagebuch” (2010), „Tafelrunde. Schriftsteller kochen für ihre Freunde”. Hrsg. mit Manfred Koch und Silvia Overath (2012) „Poesias dals prüms pleds. 33 romanische Gedichte und ihre deutschen Annäherungen” (2014).

 

Gefördert von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia

Bilder und Nachlese

 

Die Verbindung von Lebenskrise und Kunst, die Angelika Overath in ihrem Roman „Sie dreht sich um” durchspielt, lockte zahlreiches Publikum ins Theaterfoyer, das diesmal sein Aussehen verändert hatte: Hieronymus Boschs Gemälde „Der Garten der Lüste” (das Motto der nächsten Spielzeit des Vorarlberger Landestheaters) war wie ein Flügelaltar hinter dem Lesepodium aufgestellt. Und in dem Buch geht es ganz speziell um Gemälde, um sieben Bilder von Frauen in Rückenansicht in Museen von Edinburgh über Kopenhagen und Boston bis St. Moritz, die für die Protagonistin Anna Michaelis im wahrsten Sinne „sprechend” werden. Angelika Overath las die Passagen über Gauguins Kampf mit dem Engel und Hoppers „Room in Brooklyn”. Im Gespräch erfuhr man, dass sie z. B. die Äußerungen des bretonischen Mädchens in Gauguins Bild erfunden hat, während es über Jo Hopper, die von hinten porträtierte Frau des Malers, eine Biographie und Tagebücher gibt, sodass hier alles recherchiert und nichts ausgedacht ist. Auch das Publikum mischte sich ins Gespräch, z. B. mit der Bemerkung, dass Werke der bildenden Kunst und generell das Museum derzeit in der Literatur Konjunktur haben (z. B. in Donna Tarts „Der Distelfink” oder bei Marlene Streeruwitz). Dass Angelika Overath auch ein Gedicht über den Piz Buin in Rätoromanisch und Deutsch geschrieben hat, das in der soeben erschienenen Anthologie von Bernhard Tschofen „3312-Piz Buin” enthalten ist, machte dem Publikum die Autorin noch sympathischer.

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