NEUE SUCHEINDEXSUCHEEMPFEHLUNGENFACHGEBIETEFERNLEIHEHILFE
/

Dirk van Gunsteren über seine Neuübersetzung von „Manhattan Transfer” von John Dos Passos (Reinbek: Rowohlt 2016 und Hamburg: Hörbuch Verlag 2016)

Einführung und Moderation: Dr. Ulrike Längle

Datum

16.11.2016 Mittwoch
16. November 2016,
20:00 Uhr

Ort

Foyer des Theaters am Kornmarkt

6900 Bregenz
Eintritt frei!

Veranstalter

Franz-Michael-Felder-Archiv

„Manhattan Transfer”, der Klassiker der Großstadtromane des 20. Jahrhunderts, erschien 1925. Bereits 1927 wurde das Buch ins Deutsche übersetzt, seither nie wieder. Als der SWR eine Hörspielfassung des Romans plante, wurde Dirk van Gunsteren mit der Neuübersetzung beauftragt, die er bravourös bewältigte.
„Manhattan Transfer” hat Döblins „Berlin Alexanderplatz” maßgeblich beeinflusst, es ist der Großstadtroman schlechthin. New York, die Hauptstadt des 20. Jahrhunderts, wird hier schlaglichthaft anhand einzelner Charaktere vor Augen geführt: ein junger Immigrant, ein Mörder, ein Gewerkschafter, ein Karrierist, eine nach Unabhängigkeit strebende Frau. Stilistisch und formal ein Meilenstein der Literaturgeschichte, durch diese Neuübersetzung wieder nahegerückt. Bestenliste SWR Juli/August 2016, 4. Platz
John Dos Passos (1896-1970): mit Hemingway, Faulkner und Scott Fitzgerald Hauptvertreter der amerikanischen Moderne, Verfasser von über 40 Romanen, machte in den 20er Jahren Urlaub im Montafon.

Foto: privat

Foto: privat

Dirk van Gunsteren: geb. 1953 in Düsseldorf, Studium der Amerikanistik in München, wo er auch lebt. Literarischer Übersetzer aus dem Englischen und Niederländischen, u. a. Harold Brodkey, Thomas Pynchon, V. S. Naipaul, Philip Roth, Patricia Highsmith, T. C. Boyle, Jonathan Safran Foer. 2007 Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Preis für seine Übersetzungen angelsächsischer Literatur.

Bilder und Nachlese

Gerade noch rechtzeitig traf das Foto aus dem Heimatmuseum Schruns ein, auf dem John Dos Passos, damals noch ein schmächtiger junger Mann, mit durchgedrückten Knien auf Schiern gemeinsam mit Ernest Hemingway zu sehen ist, mit dem er die Winter 1924/25 und 1925/26 im Montafon verbrachte. Es war genau die Zeit, in der sein Roman „Manhattan Transfer” erstmals erschien (1925) und ihn auf einen Schlag als bahnbrechenden Autor der Moderne berühmt machte. Dirk von Gunsteren, der die erste Neuübersetzung ins Deutsche seit 90 Jahren verfertigt hat, bereitete dem Publikum einen sehr unterhaltsamen und informativen Abend. Kundig berichtete er über die Vita des Autors und die Charakteristika dieses Romans, z. B. die geradezu filmische Montagetechnik, und erläuterte Schwierigkeiten beim Übersetzen (z. B. die vielen umgangssprachlichen Partien oder die Einwandererfiguren mit spezifischen Akzenten im Amerikanischen). Es war ein reines Vergnügen, ihm beim Lesen zuzuhören und dabei die Fotos aus dem New York zwischen 1896 und 1924 zu betrachten, die er als Illustration ausgesucht hatte. Damals war New York noch bedeutend schöner als heute!

OK ✓

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden. Datenschutzhinweis