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Das Felder-Archiv geht aufs Land: Monika Helfer (Hohenems) liest aus „Schau mich an, wenn ich mit dir rede!” (Salzburg und Wien: Jung und Jung 2017) Veranstalter: Franz-Michael-Felder-Archiv

Einführung und Moderation: Dr. Ulrike Längle

Datum

13.06.2017 Dienstag
13. Juni 2017,
20:00 Uhr

Ort

Gasthaus Traube Alberschwende

Eintritt frei!

Veranstalter

Franz-Michael-Felder-Archiv

Monika Helfer ist die Spezialistin für den Mikrokosmos Familie, meist in komplizierten Varianten. In ihrem neuen Roman „Schau mich an, wenn ich mit dir rede!” schreibt sie über Genoveva, genannt Vev, und ihre patchwork-Familie: auf der einen Seite die schöne, schwierige, drogenabhängige Mutter und deren neuer halbkrimineller Freund und Beschützer „The Dude”, der sich im Lauf des Romans geradezu märchenhaft zur Retterfigur wandelt, auf der anderen der schlappe Vater und seine tüchtige neue Freundin mit zwei halbwüchsigen Töchtern. Es geht zu, wie es im Leben eben so zugeht: Auch die Eltern jagen Illusionen nach, die Kinder müssen sich mit den neuen Geschwistern arrangieren. Das alles wird witzig und temporeich erzählt.

 

„Schau mich an, wenn ich mit dir rede!” ist ein Buch, das man flott und mit Spannung liest. Dabei könnte man übersehen, dass es sich um einen nuancenreichen Text handelt, der Motive enthält, die nachdenklich stimmen, etwa die Bedeutung von Namen für das Leben ihrer Träger oder die ebenso schöne wie verhängnisvolle Fähigkeit des Menschen, das eigene Leben als Fernsehserie zu denken.

Christian Schacherreiter, Oberösterreichische Nachrichten, 4. 4. 2017

Foto: Fotowerk Aichner

Foto: Fotowerk Aichner

 

Monika Helfer, geboren 1947 in Au, lebt als Schriftstellerin in Hohenems. Zahlreiche Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Kinderbücher, zuletzt Bevor ich schlafen kann (2010), Die Bar im Freien (2012), Die Welt der Unordnung (2015). Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Robert-Musil-Stipendium 1996, Österreichischer Würdigungspreis für Literatur 1997, Johann-Beer-Literaturpreis 2012.

Nachlese

Die in Au geborene Monika Helfer hatte im gut besuchten Olga-Saal der „Taube” sozusagen ein Heimspiel, als sie aus ihrem letzten Roman „Schau mich an, wenn ich mit Dir rede” vortrug. Es ist dies keineswegs eine Sozialreportage über eine patchwork-Familie, sondern ein kunstvoll aus Imagination und Realität komponierter Text, über den Wolfgang Paterno im Profil (22. Mai 2017) geschrieben hat: „Imagination ist Trumpf in diesem so eleganten wie gewieften Was-wäre-wenn-Prosaspiel, das seine Figuren immer wieder auf das Terrain der verpassten Chancen und gescheiterten Lebenswege führt.” Im Gespräch kamen Fragen zum Schreibanlass (den einleitenden Mutter-Tochter-Streit hat Monika Helfer selbst in der Wiener U-Bahn beobachtet), zum Verhältnis von Fiktion und Realität oder zum Eigenleben, das die Figuren entwickeln, zur Sprache. Einen Diskussionsteilnehmer aus dem Publikum erinnerte der titelgebende Satz, der damals meist in sehr drohendem Ton vorgetragen wurde, an seine eigene Kindheit.

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