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„Weltliteratur – neu übersetzt”: Claudia Ott stellt den neuen Band ihrer Übersetzung von „1001 Nacht” vor: „Das glückliche Ende” (München: C. H. Beck 2016) Veranstalter: Franz-Michael-Felder-Archiv

Einführung und Moderation: Dr. Ulrike Längle

Datum

10.05.2017 Mittwoch
10. Mai 2017,
20:00 Uhr

Ort

Kuppelsaal der Vorarlberger Landesbibliothek

Eintritt frei!

Veranstalter

Franz-Michael-Felder-Archiv

Mit musikalischer Begleitung durch die Übersetzerin

 

Wenn die Orientalistin Claudia Ott jetzt „Tausendundeine Nacht: Das glückliche Ende” in einer fulminanten Übersetzung präsentiert, darf das durchaus als Sensation und literarhistorischer Meilenstein gefeiert werden […] In einer Zeit, in der die islamische Welt als ein einziger Hort von Gewalt, Extremismus und Chaos erscheint, wirkt die Wiederentdeckung einer der ältesten Fassungen der Sammlung fast selbst wie ein Märchen aus „Tausendundeine Nacht”. Welt am Sonntag, 8. März 2016

 

Foto: Martin Jehnichen

Foto: Martin Jehnichen

Claudia Ott, geb. 1968 in Tübingen, Arabistin, Musikerin und Übersetzerin. Studium der Islamwissenschaften, der Arabistik und Iranistik in Jerusalem und Tübingen, 1998 Promotion in Berlin mit einer Arbeit zur arabischen Epik. Mitarbeiterin verschiedener Universitäten, seit 2013 in Göttingen, ca. 70 wissenschaftliche Publikationen zu arabistischen Themen. Zusammenarbeit als Musikerin, Übersetzerin und Moderatorin mit bedeutenden Institutionen wie den Händel-Festspielen Göttingen und der Komischen Oper Berlin, mit Künstlern wie Senta Berger, Hannelore Elsner und Günter Grass.

 

Übersetzungen u. a. Tausendundeine Nacht. Nach der ältesten arabischen Handschrift in der Ausgabe von Muhsin Mahdi erstmals ins Deutsche übertragen. München, 1.-7. Auflage 2004; 11. Auflage 2011, Gold auf Lapislazuli. Die 100 schönsten Liebesgedichte des Orients. München 2008, Tausendundeine Nacht – das Lesekonzert. Bremen 2005 (CD)

Bilder und Nachlese

 

Eine kulturelle Begegnung von ganz besonderer Strahlkraft war der Abend mit der Orientalistin, Übersetzerin und Musikerin Claudia Ott, die Geschichten und Gedichte aus einem der Kultbücher der Weltliteratur vorstellte: Sie hat zum ersten Mal weltweit die nach dem Fundort in der Türkei benannte Kayseri-Handschrift mit den Erzählungen von der 880. bis zur 1001. Nacht übersetzt. Nach einleitenden Überlegungen über das Glück und der nicht ganz jugendfreien Fabel vom eifersüchtigen Kranich, der einen Krebs engagiert, um seine Frau bei der Untreue mit einem anderen Vogel dingfest zu machen, erzählte Claudia Ott die Geschichte eines Sängers, der es unwissend mit der Frau seines Wohltäters treibt und diesem immer seine Abenteuer erzählt, ohne dass der ihn jemals ertappen könnte. Zum Abschluss trug sie das in dieser Version besonders ausführlich erzählte glückliche Ende der 1001 Geschichten vor. Claudia Ott verzauberte das Publikum nicht nur mit ihrem Spiel auf der orientalischen Flöte, sie vermittelte durch ihr teils freies Erzählen auch etwas von der Atmosphäre der im Orient noch immer lebendigen mündlichen Erzähltradition. Was die „Süddeutsche Zeitung” über sie geschrieben hat, sie habe „die Orientalistin restlos abgestreift und ist endgültig zum Alter Ego Schahrasads und damit zu einer großen Erzählerin deutscher Sprache geworden”, kann man nur unterschreiben. Im Gespräch erfuhr man faszinierende Details über die Entdeckung und Entzifferung der Handschrift, über den Orientalismus des Orients (viele der uns als arabisch geläufigen Geschichten stammen ursprünglich aus Indien und China), über die vielen Fassungen von „1001 Nacht” oder über die Übersetzung, die sie mithilfe eines Testpublikums verfertigte, das auch viele der Titel für die Geschichten, die es im Original nicht gibt, erfunden hat. In einer Zeit, in der die arabische Welt vor allem durch Krieg und Gewalt in den Medien präsent ist, zeigt „1001 Nacht” einen anderen Orient: vertrauend in die Macht des Erzählens, voller lebenspraller Geschichten und Weisheiten, poetisch und mit oft drastischem Humor. – Der Orientteppich wurde großzügig von der Firma Ramòn in Bregenz zur Verfügung gestellt.

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