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VLB BLOG - August 2015

 

Die unsichtbare Bibliothek – in Fortsetzungen: Kellergeschoß

31. August 2015 von Birgitt Humpeler

 

Kellergeschoß, am Standort Fluher Straße


Zwischenlager für Hefte von Vorarlberger Zeitschriften, die für die Aufstellung im Freihandbereich erst gebunden werden. Auch die Vorarlberger Tageszeitungen werden hier aufbewahrt, bis sie zum Binden, zur Mikroverfilmung oder Digitalisierung gegeben werden. Basis dieser Sammlung ist das Mediengesetz, das in der Pflichtexemplarverordnung den Verlegern vorschreibt, drei Exemplare von periodisch erscheinenden Druckwerken an die VLB abzuliefern.

Fotos: Gerhard Kresser

Fotos: Gerhard Kresser

Die unsichtbare Bibliothek – in Fortsetzungen: Das Kühldepot

28. August 2015 von Birgitt Humpeler

 

Kühldepot, am Standort Fluher Straße
Wo sich ehemals die Öltanks für die Heizanlage befanden, wurde im vergangenen Jahr ein Klimadepot eingerichtet. Hier werden Materialen, die nur unter optimalen klimatischen Bedingungen (Temperatur bis max. 20 Grad, Luftfeuchtigkeit von ca. 50%) langfristig konserviert werden können, aufbewahrt. Im Wesentlichen ist dies der Fotobestand mit ca. einer Million Bildern auf unterschiedlichsten Trägern (Positive, Negative, Glasplatten, Dias …). Zu den bedeutendsten Sammlungen zählen jene des ehemaligen Postkartenverlages Risch-Lau sowie die der Fotografen Nikolaus Walter (Landschaften, Menschen…), Oscar Spang (Pressefotografie), Ignacio Martinez (Architektur). Das „offizielle Vorarlberg” ist in den Bildern der Landesbildstelle, von deren ehemaligen Fotografen Walter Gnaiger, Helmut Klapper und Dietmar Wanko dokumentiert. Diese Sammlung befindet sich ebenfalls im Bestand der VLB.
Aber auch weniger oft genutzte CDs und DVDs müssen leider hierher ausweichen, da die Präsentationsflächen begrenzt sind.


Foto: Gerhard Kresser

Foto: Gerhard Kresser

Die unsichtbare Bibliothek – in Fortsetzungen: Das Außendepot

26. August 2015 von Birgitt Humpeler

 

Außendepot, Standort Brielgasse 27, Bregenz


Foto: Gerhard Kresser

Foto: Gerhard Kresser


Ausweichquartier mit einer Gesamtfläche von 1.149 m2 für derzeit ca. 140.000 katalogisierte Bücher und Zeitschriftenbände, die in der Freihandaufstellung keinen Platz finden. Hinzu kommen etwa 180.000 Bände aus Geschenken und Nachlässen, die teils noch gesichtet und ggf. in den Bestand aufgenommen werden müssen. Zu den bedeutendsten historischen Sammlungen zählen die ehemaligen Klosterbibliotheken des Jesuitenordens Stella Matutina Feldkirch (unvollständig) sowie der Kapuzinerbrüder Bregenz und Bezau. Deren wertvollsten Handschriften und Druckwerke sind jedoch in der Stiftsbibliothek am Standort Fluher Straße zu konservatorisch und sicherheitstechnisch idealen Bedingungen verwahrt.
Aushebungsfahrten in das Außendepot werden zweimal wöchentlich (dienstags und donnerstags) unterhalten.


Foto: Gerhard Kresser

Foto: Gerhard Kresser

Die unsichtbare Bibliothek – in Fortsetzungen: Das Hausdepot

24. August 2015 von Birgitt Humpeler

 

Hausdepot, am Standort Fluher Straße


Foto: Gerhard Kresser

Foto: Gerhard Kresser


Tief unter die Erde erstreckt sich der Hausdepot genannte, nicht öffentlich zugängliche Lagerraum. Er ist mit einer kompakten, nahezu vier Meter hohen Rollregalanalage ausgestattet. Alle Vorarlbergensien mit Erscheinungsdatum vor 1945 aber auch Bücher aus der allgemein-wissenschaftlichen Studienbibliothek, die in der Freihandaufstellung keinen Platz mehr finden oder neueren Auflagen weichen müssen, sind hier untergebracht. Das Hausdepot fasst ca. 90.000 Medieneinheiten und ist bereits voll.
Bestellungen auf die Bestände des Hausdepots werden mehrmals täglich zu festgelegten Zeiten von VLB-Mitarbeitern ausgehoben und an der Infotheke zur Abholung bereitgestellt.


Foto: Gerhard Kresser

Foto: Gerhard Kresser

Die unsichtbare Bibliothek – in Fortsetzungen

21. August 2015 von Birgitt Humpeler

 

Stiftsbibliothek, am Standort Fluher Straße
Die Schatzkammer der VLB befindet sich am Ende des Katalogsaals und im damaligen Bibliotheksraum des Benediktinerklosters. Die Bibliotheksbestände selbst wurden nach der Auflösung an den Schweizer Stammsitz des Klosters verlegt, jedoch blieb die Einrichtung mit den schön gearbeiteten, maßgefertigten Eichenholzregalen erhalten. Der Jugendstilraum beherbergt heute die wertvollsten Handschriften und Druckwerke der VLB.
Wer einen Blick hinter die gesicherten Türen werfen und mehr über die Welt des alten Buches erfahren möchte, dem sei diese Führung empfohlen. Oder Sie besuchen uns am Tag des Denkmals am 27. September 2015 (Programm wird noch bekannt gegeben).


Foto: Gerhard Kresser

Foto: Gerhard Kresser

In der Mitte ihres Lebens

19. August 2015 von Natalie Beer

 

Agnon, Samuel Joseph: In der Mitte ihres Lebens. Aus dem Hebräischen übersetzt und herausgegeben von Gerold Necker. Berlin: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag 2014

In der Anfang der 1920er Jahre entstandenen hebräischen Erzählung „In der Mitte ihres Lebens” des israelischen Literaturnobelpreisträgers Samuel Joseph Agnon erzählt die vierzehnjährige Tirza von ihrer früh verstorbenen Mutter und deren Liebe zu dem Dichter Akavia Masal. Agnon schildert in dieser Erzählung sowohl den Konflikt der religiösen und traditionsbewussten ostjüdischen Welt mit der säkularen Moderne, als auch aus weiblicher Perspektive die Sorgen, Erwartungen und Sehnsüchte des heranwachsenden Mädchens Tirza.
Die mit vielen autobiographischen Elementen geschmückte und in einer leichten und klaren Sprache verfasste Erzählung liegt durch Gerold Neckers Übersetzung erstmals deutschsprachigen Leserinnen und Lesern vor. Da in der Erzählung zahlreiche Anspielungen und Bezüge auf die Tora und den Talmud vorkommen, sind der ausführliche Kommentar und das Nachwort Gerold Neckers unerlässlich, um auch bibelunkundigen Leserinnen und Lesern ein besseres Verständnis des Textes zu ermöglichen.

Berlin Jüd. Verl. im Suhrkamp-Verl. 2014

Berlin Jüd. Verl. im Suhrkamp-Verl. 2014

 

„Wie keinem Autor vor ihm war es Agnon gelungen, sowohl im Duktus und Stil volkstümlicher Legenden als auch nach Art eines zeitgenössischen Chronisten zu schreiben und jedes Mal einen ungeheuren Assoziationsreichtum mitschwingen zu lassen, angefangen mit biblischen Wendungen bis hin zu neuzeitlicher Traditionsliteratur, doch ohne den Text zu überfrachten; er pflegte sowohl die Kunst des versteckten Zitats als auch das Ideal einer schnörkellosen Schlichtheit der Sprache.” (Gerold Necker, S. 97)

Weltmaschine

14. August 2015 von Mirella Sprenger

 

Eines steht fest: der Teilchenbeschleuniger LHC ist die coolste Maschine der Welt! Davon konnte ich mich kürzlich selbst bei einem Besuch am CERN in Genf überzeugen. Auf -271 Grad Celsius werden die Magnete, die die Teilchen auf der 27 km langen, ringförmigen Rennstrecke halten, heruntergekühlt. Das ist kälter als im Weltall....und wenn's dann knallt, d.h. zwei Teilchenstrahlen frontal aufeinander treffen, wird's heiß, bis zu 1 000 000 000 Mal heißer als im Innern der Sonne!
Weitere beeindruckende Fakten: der Innendruck der beiden Strahlenrohre ist zehnmal geringer als der Druck auf dem Mond, die Protonen bringen es auf über 11000 Umläufe pro Sekunde (da bekommt man endlich einmal ein Gefühl für die Lichtgeschwindigkeit...ok 99,9999991 Prozent der Lichtgeschwindigkeit :) und pro Sekunde ereignen sich mehr als eine Milliarde Kollisionen!
Einige werden sich jetzt fragen: Und wofür der ganze Aufwand?
Dazu ein Zitat des scheidenden CERN-Generaldirektors Rolf-Dieter Heuer:
„Es geht um die ganz großen Fragen. Wo kommen wir eigentlich her? Wie ist alles entstanden? Wohin entwickelt sich die Welt? Mit dem LHC könnten wir Antworten auf diese Fragen finden.”

<a href="http://vlb-browser.vorarlberg.at/?itemid=|vorarlberger-marc|VLB01+001031407">Heidelberg Spektrum, Akad. Verl. 2011</a>

<a href="http://vlb-browser.vorarlberg.at/?itemid=|vorarlberger-marc|VLB01+001031407">Heidelberg Spektrum, Akad. Verl. 2011</a>

Morbus Dei

10. August 2015 von Wolfgang Köhle

 

Katholischer Fundamentalismus charismatischer und lehramtstreuer geistlicher Gemeinschaften ziehen Scharen junger Leute an. Spirituellen und sexuellen Missbrauch erlebt Schwester Doris acht Jahre lang im Mutterhaus der Geistlichen Familie das Werk im Kloster Thalbach in Bregenz.

Verzweifelte Hilferufe aufgrund der Annäherungsversuche Pater Jodoks bleiben ungehört. Monatelange Vergewaltigung löschen den letzten Funken ihres Selbst aus.
„Habt ihr wenigstens verhütet?” So die Vertrauensperson nach dem Hinweis auf die geraubte Jungfräulichkeit. Der Beichtvater: „Frauen sind das Werkzeug des Teufels”. Der damalige Bischof von Feldkirch verspricht für ein anderes Missbrauchsopfer zu beten und „ermutigte” sie, sich einfach von neuem Gott zuzuwenden und zur „Erfüllung seines Willens bereit zu sein … es wird dann schon das Richtige herauskommen.”

Wien ed. a 2014

Wien ed. a 2014

Widerspruchslos gehorchen. Nichts mehr denken, nichts mehr wollen Nicht mehr ich: die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau.

„Ja, in gewisser Weise war ich nun eine bessere Schwester als je zuvor, denn aller Eigensinn, aller Individualismus, jede Spur meiner Persönlichkeit war erloschen. Ich war nur noch ‚Schwester’, ein Roboter, der seine Aufgaben erfüllte, ein Niemand, der willenlos und mechanisch funktionierte. Selten war man in der Gemeinschaft so zufrieden mit mir wie in dieser Zeit.”

Mutterseelenverlassenheit in der Gottesfamilie drängt die junge Ordensfrau Doris Wagner zum Selbstmord. Der letzte Funke Überlebensinstinkt erwirkt den Austritt. Jetzt erst werden ihr die Merkmale einer Sekte bewusst: „Unbedingter Gehorsam, radikale Relativierung des Einzelnen und seiner Bedürfnisse, Idealisierung der Oberen. Verteufelung von allem, was nicht aus der Gemeinschaft kommt, extreme Askese und unermüdliches Arbeiten, ohne Freunde, auch ohne familiären Kontakt. Alle sind seelisch verwundet, viele ernsthaft psychisch krank.”

Unschuld

3. August 2015 von Wolfgang Köhle

 

„Und jetzt hör mir mal zu, mein Freund. Wir wissen hier nichts über dich. Es ist deine Aufgabe, uns etwas beizubringen, genau wie wir dir etwas beibringen sollen. Du lehrst uns, dich zu mögen und zu respektieren, wir lehren dich dafür etwas Unbezahlbares. Ich rede von Wissen. Vielleicht geben wir dir sogar ein wenig Weisheit mit, wobei das eigentlich Aufgabe deiner Kameraden ist. Bleib anständig. Wir wissen, wie gesund heranwachsende Jungen sind, und versuchen, euch so weit wie möglich unter die Arme zu greifen. Es gibt Dinge, die gehören sich nicht für einen Gentleman.”

Vieles lernt Charles im australischen Internat. Nichts aber über die erste Liebe, schon gar nicht, wie man seine Unschuld verliert.

„Sie konnten nicht mehr lächeln, nichts mehr sagen, nicht einmal den Namen des anderen aussprechen, der ihre Gedanken doch ganz beherrschte. Die Macht des Tages war ungebrochen. Selbst in ihrem schattigen Schlupfloch wurden sie Opfer seines siegreichen Feldzuges, denn er trieb sie einander in die Arme und machte sie glauben, dass es ihr eigener Wille war, dem sie nur blind folgten. Und mit kalter Hoheit ließ er schließlich Margarets einzigen Schrei widerhallen, den Aufschrei einer Befreiung aus einer langen Tyrannei.”

Was sie begehren. Roman von Kenneth Mackenzie.

München Hanser 2014

München Hanser 2014

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