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VLB BLOG - September 2015

 

Perigord

30. September 2015 von Wolfgang Köhle
 

Boeuf Perigourdin, Crème brûlée aux tartuffes, Tarte Tatin mit roten Zwiebeln oder Kartoffeln à la sarladaise sind ursprüngliche und köstliche Klassiker aus der Küche des Périgord. Dies ist kein gewöhnliches Kochbuch. Geschrieben hat es kein Profikoch, sondern jemand, der einfach gutes Essen liebt und von seiner Mutter, seiner Frau sowie Freunden und Nachbarn im Périgord zu kochen gelernt hat. Martin Walker, Schottischer Schöpfer des sympathischen Krimihelden Bruno, Chef de Police. 

 

Mousse au yaourt et coulis de fraises, für 10 Personen

 

900 g Naturjoghurt

5 El Zucker

3 Eiweiße geschlagen

 

Erdbeer-Coulis

500g Erdbeeren, püriert

50g Zucker

Saft von 1 Zitrone

 

Joghurt in einem mit einem dünnen Küchentuch oder mit Küchenpapier ausgelegtem Sieg in einer Schüssel mehrere Stunden im Kühlschrank abtropfen lassen. Zucker unter den Joghurt schlagen. Eisschnee unterheben. In Souffléförmchen oder hübsche Gläser füllen und mit coulis de fraises garnieren.

 

Brunos Kochbuch, kulinarischer Reiseführer in die Regionalküche der Cuisine française. 

Zürich Diogenes-Verl. 2014

Zürich Diogenes-Verl. 2014

Dit is alles icke

28. September 2015 von Wolfgang Köhle

 

„Ein kluger Kopf hat mal gesagt, dass Sterben beginnt mit der Geburt. Als ich das gehört habe, hatte ich keine Lust mehr. Aber dann habe ich es wieder vergessen. Zum Glück vergesse ich ganz viel wieder. … Es kann sein, dass ich mir in dieser Erzählung laufend widerspreche. Das liegt an meinem Gehirn. Da kommen ständig neue Erinnerungen herein und legen sich irgendwo nieder. Und wenn ich dann nach einer Erinnerung suche, liegt schon eine andere Erinnerung darüber, und ich finde sie nicht. Dafür stoße ich dann auf etwas aus einer anderen Zeit, gemischt mit den Gefühlen einer noch einmal ganz anderen Begebenheit. Manchmal fault da auch etwas weg. Einige Freunde, die bei meinen Erlebnissen angeblich dabei waren, haben dann obendrein eine andere Erinnerung an die Geschichten als ich. … Wenn ich jetzt also etwas aufschreibe, liegt es daran, dass ich wie gesagt etwas hypochondrisch bin und denke, es ist egal, wie alt man ist, wenn man eine Biographie schreibt. Wichtig ist eher, dass man da noch lebt, und da ist es auf jeden Fall klüger, man beeilt sich ein bisschen.“ 

 

Der Tastenficker, eine Musikerautobiographie von Christian „Flake“ Lorenz, Keyboarder der Band Rammstein.

Zornige Männer

24. September 2015 von Wolfgang Köhle

 

Die USA radikalisieren sich zunehmend. Die weiße, angelsächsische, männliche Bevölkerung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die weißen Männer sind privilegiert, aber wütend: Auf die Frauenemanzipation,  Immigranten, auf Farbige und Homosexuelle. Die Angst vor dem Verlust amerikanischer Männlichkeit und Dominanz bestimmt nicht nur die kommenden Präsidentschaftswahlen, sondern auch die amerikanische Außenpolitik – also auch uns. 

 

„Wer nichts besitzt, hat auch nicht das Gefühl, auf etwas Anspruch zu haben, aber wer etwas hat, glaubt, dass es ihm zusteht. Geht ein solcher Besitzt verloren, wird die Vergangenheit idealisiert, in der die Privilegien noch nicht in Frage gestellt wurden, und der Betroffene bekommt eine Wut auf diejenigen, die ihm wegzunehmen scheinen, was er für seinen rechtmäßigen Besitzstand hält. Der Zorn über eine kränkende Enteignung kann politisch mobilisierend wirken. Doch diese Mobilisierung ist oft nicht zukunftsorientiert, sondern rückwärtsgewandt, weil sie das Verlorene wiederherstellen will. Dies führt unweigerlich zu einer verzerrten Sicht der Dinge und zu einem fehlgeleiteten Zorn, der oft sozial schwächere Gruppten trifft, weil diese nach Ansicht des Gekränkten bekommen, was er verdient hätte.“

 

Angry white men, die USA und ihre zornigen Männer

Hit me as hard as you can

17. September 2015 von Jakob Lorenzi

Was weißt du über dich, wenn du noch nie in einem Kampf warst? Bleibst du standhaft? Oder rennst du? Wir leben dank der europäischen Einigung und dank der daraus hervorgegangenen europäischen Union in einer relativ friedlichen Region. Gewalt sehen wir meist nur noch virtuell im Fernseher oder in Videospielen und in gedruckter Form in Zeitungen oder Büchern. Junge Menschen wachsen in ihrer beschützten Umwelt auf und werden ihre Energie höchstens durch sportlichen Wettbewerb los. Doch aus dieser verwöhnten Generation ist etwas Neues entwachsen, ein Club. Die erste Regel dieses „Clubs” ist, dass man nicht darüber reden darf. Die zweite Regel ist, dass man nicht darüber reden darf. Ladies and Gentlemen, welcome to Fight Club!

Das Buch „Fight Club” von Chuck Palahniuk hat bereits bei seiner Veröffentlichung den Zahnärzten in allen Ecken der Welt eine Freude bereitet und viele Jugendliche und nicht mehr so Jugendliche zum Kämpfen inspiriert. Im Buch entflieht der Protagonist, wie so viele andere junge Männer, mithilfe des Fight Clubs seinem monotonen Alltag als Angestellter. Jeden Samstagabend treffen sie sich um sich gegenseitig die Fäuste ins Gesicht drücken zu lassen. Doch irgendwann ist auch dieser Nervenkitzel nicht mehr genug, so entsteht das Projekt Mayhem. Eine Regel von diesem ist, dass man keine Fragen stellt. Und so folgt diese junge Masse an kampferprobten Männern ihrem Führer Tyler Durden in eine ungewisse Zukunft.

München Goldmann 2004

München Goldmann 2004

La petite mort

11. September 2015 von Wolfgang Köhle

 

„Sexuelle Auszeiten oder Zurückweisungen machen den Betroffenen zu schaffen, sie reagieren unterschiedlich darauf: Viele Männer (nicht alle) erleben den Sexout als Knockout, er trifft sie im Kern ihrer Männlichkeit. Sie leiden stumm und reden ungern darüber. Dass sie bei Freunden auf Verständnis hoffen dürfen, löst ihr eigentliches Problem nicht: zu wenig Sex. Viele Frauen (nicht alle) zweifeln mehr noch als Männer an ihrer Attraktivität, aber es entlastet sie, mit Freundinnen darüber zu sprechen.”

Das Thema: Aus freien Stücken sexuell zölibatär oder unfreiwillig als Opfer in sexueller Askese leben. Ein auch in Vorarlberg weitverbreiteter Mythos lautet: Arbeit ist die Fortsetzung von Sex mit anderen Mitteln. Hilfe bietet die Philosophie (der Sexualität): Leben heißt sterben lernen, denn „der Kleine Tod, la petite mort, wie der Orgasmus im Französischen auch genannt wird, kann den großen Tod vergessen machen. Die Erfahrung, dass der kleine Tod überlebt wird und danach das gewöhnliche Leben wieder beginnt, müsste eigentlich den Gedanken wachrufen, dass es sich beim großen Tod ganz ähnlich verhalten könnte.”

Die guten, kleinen Tode - sie erhalten Ehe und Partnerschaft.

Der bekannte Philosoph Wilhelm Schmid über Sexout.

Berlin Insel-Verl. 2015

Berlin Insel-Verl. 2015

VerUNsicherung

9. September 2015 von Wolfgang Köhle

 

Dr. iur. Caroline Bono-Hörler, stolze Mutter, erfolgreiche Juristin, kerngesund. Ein Augenblick macht alles zunichte. Ihr Auto wird, vor einer Ampel stehend, von hinten gerammt. Ihre Verletzungen lassen die folgenden Jahre zum Albtraum werden. Gänzlich arbeitsunfähig, verliert sie ihre Stelle, ihr ganzes Einkommen und - das absolut Schmerzvollste – sie muss zwei ihrer vier Kinder weggeben. Die rundumversicherte Juristin hat bis heute weder von einer Versicherung noch von der staatlichen Invalidenversicherung die ihr zustehenden Leistungen erhalten. Sie wurde von Sozialhilfe abhängig, verlor zwei Prozesse, und ihren Glauben an den Rechtsstaat.

„Ich habe schon hundertfach von Unfallopfern gehört, wie unfair und menschenverachtend Gutachter sind. Nun habe ich es am eigenen Leib erfahren. Der größte Fehler in der Begutachtung meines Falles liegt darin, dass der Gutachter sich auf die geringe Aufprallgeschwindigkeit in der Akte stützt und dadurch aus meinem Unfall keinen macht. Und wo kein Unfall ist, sind auch keine Unfallfolgen auszumachen. Die Aufprallgeschwindigkeit aber hätte in einem medizinischen Gutachten überhaupt nichts verloren. Ein Gutachter muss die medizinischen Befunde unabhängig beurteilen. Gutachter erstellen kaum Gutachten, die Leistungen für deren Auftraggeber auslösen würden.”

Gockhausen Wörterseh Verl. 2010

Gockhausen Wörterseh Verl. 2010

 

Allein gegen ein System von Intrigen der Rechtsprechung, Gutachter-Fälschungen, medizinische Fehlurteile und Betrug von Haftpflichtversicherungen.

Allein gegen Goliath

Menschen

4. September 2015 von Wolfgang Köhle

 

6000 Interviews in 84 Ländern, 7 Jahre Drehzeit, 45 Fragen, wie z.B. Was haben Sie von Ihren Eltern gelernt? Was möchten Sie Ihren Kindern mit auf den Weg geben? Welcher Schicksalsschlag hat Sie getroffen? Was ist für Sie der Sinn des Lebens? Haben Sie ein Lieblingslied? Singen sie es doch!

Pen, Kambodscha, Glück:
„Ich bin glücklich, weil ich einen sehr guten Mann habe. Es ist so, als ob ich eine Truhe voller Gold zu Hause hätte. Selbst wenn er von Zeit zu Zeit Dummheiten macht, beispielsweise seine Wetten im Fußball, so macht mir das nichts aus. Ich liebe ihn und bin glücklich mit ihm.”

Maremba, Papua-Neuguinea, Geld:
„Das Geld macht mich wütend. Es kommt in meine Brieftasche und nach nur zwei, drei Tagen verschwindet es wieder. Und dann verschwende ich meine Zeit und grüble darüber nach, wo es geblieben ist.”

München Knesebeck 2013

München Knesebeck 2013

 

Beatrice, Benin: Geld:
„Wer Geld hat, aber keine Kinder, dessen Leben ist sinnlos. Ich habe lieber viele Kinder als viel Geld. Auch kann ich auf einen Ehemann verzichten, aber nicht auf viele Kinder. Wer alles hat, Kinder, Ehemann und Geld: umso besser!”

Clair, Moskau, Liebe:
„Eines Tages brüllte ich meinen Mann an: Du siehst doch, wie wir verschieden sind! Ausbildung, Kindheit, wir haben sogar ein verschiedenes Geschlecht. Darüber mussten wir beide lachen und sind uns in die Arme gefallen. Ein Paar muss sich jeden Tag neu finden. Das hört nie auf.”

Gianmaria, Italien:
Mein wichtigster Ratschlag: sich nicht wichtig nehmen.

Einer unter 7 Milliarden.
Jeder kann an diesem Projekt teilnehmen.

Die unsichtbare Bibliothek – in Fortsetzungen: Orgelraum

2. September 2015 von Birgitt Humpeler

 

Orgelraum, am Standort Fluher Straße:
Seitlich des ehemaligen Chors der Stiftskirche, des heutigen Kuppelsaals, befindet sich der Raum mit dem Spieltisch, der Windlade und dem Windwerk der nicht mehr genutzten Orgel. Wo vor der Profanierung der Kirche der Organist Gottesdienste begleitete, werden nun alle großformatigen Werke, die in Regalen nicht untergebracht werden können, aufbewahrt. Auch Versteigerungskataloge verschiedener Auktionshäuser für Handschriften, Autographen und alte Bücher sind hier gelagert. Da vor der Gründung der VLB keine systematische Sammeltätigkeit von Vorarlberger Druckwerken sowie des Schrifttums von Vorarlberger Autoren oder zu landeskundlichen Themen betrieben wurde, sind Auktionen unverzichtbare Gelegenheiten zur Bestandsergänzung. Auch lassen sich anhand von Versteigerungskataloge Marktwerte und Wertentwicklungen von historischen Altbeständen bestimmen.
Die Standortbezeichnung für diese Medien lautet Orgelraum.


Foto: Gerhard Kresser

Foto: Gerhard Kresser

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