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VLB BLOG - Mai 2016

 

Kaputalismus

25. Mai 2016 von Wolfgang Köhle

 

Der Mensch könnte edel, hilfreich und gut sein. Ist er aber nicht. Obwohl: „Der Mensch ist nicht von Natur aus rücksichtslos, gierig und egoistisch. Eine Gesellschaft allerdings, die den Egoistischen, Gierigsten und Rücksichtslosesten die größten Chancen auf Erfolg einräumt, und in der Egoismus, Gier und Rücksichtslosigkeit als clever, vermeintliche Gutmenschen dagegen als dümmlich und naiv gelten, soll nicht erwarten, dass sich ihre Mitglieder mehrheitlich fair und solidarisch verhalten. Es ist eher erstaunlich, wie viele das trotzdem immer noch tun.”

Was spricht dagegen, es mit einer Wirtschaftsordnung zu versuchen, in der anständige Menschen aus respektablen Motiven das allgemeine Wohl fördern? Armut lindern, Verteilungsgerechtigkeit fördern, hemmungslose Selbstbereicherung zulasten anderer verunmöglichen? Ja, selbstverständlich! Aber gleich unseren kapitalistischen Wirtschaftsfeudalismus überwinden? Sahra Wagenknecht zeigt den Weg zum Übergang von unserer Kapitalgesellschaft in eine Gemeinwohlgesellschaft. Reichtum ohne Gier: wie wir uns vor dem Kapitalismus retten.

Frankfurt/Main (u.a.) Campus-Verl. 2016

Frankfurt/Main (u.a.) Campus-Verl. 2016

Magie der Worte

19. Mai 2016 von Wolfgang Köhle

 

„Richtig verheiratet ist ein Mann erst dann, wenn er jedes Wort versteht, das seine Frau nicht gesagt hat”, fasst Mister Alfred Hitchcock seine Erkenntnisse der fortgeschrittenen Paarkommunikation zusammen. Auch eine Kunst ist es, mit Kindern so zu reden, dass sie zuhören, und ihnen so zuzuhören, dass sie reden. Dagegen ist das Gesprächsführen beim Managerspielen eher (k)ein Kindergeburtstag. Führungskräfte sollten wenigstens die Kunst beherrschen, „Gegenpole zu verbinden. Chefs sollten kontaktfähig sein, einen Geist des Miteinanders etablieren: Herzlichkeit, Menschlichkeit, Empathie. Der andere Pol ist: fähig sein zu Distanz und Abgrenzung. Sie müssen auch mal sagen: ‚Sorry, das ist dein Problem.’ Und den Mut haben zu unpopulären Entscheidungen. Mal mit der Faust auf den Tisch hauen und sagen: ‚Ich bin der Chef’. Konflikte nicht scheuen, nicht alles in Dauerharmonie ersticken. Toll, wenn ein Chef beide Pole hinkriegt, auch wenn das seelisch gesehen sehr unterschiedliche Qualitäten sind. Es ist ratsam, Konflikte anzugehen, bevor sie eskalieren.”

München Dt. Verl.-Anst. 2016

München Dt. Verl.-Anst. 2016

 

Konflikte lösen, gelungene Gespräche führen, offen zuhören ist das Geheimnis guter Kommunikation.

La petite mort

13. Mai 2016 von Wolfgang Köhle

 

Das Leben besteht aus ständigem Kommen und Gehen, Entstehen und Vergehen wechseln sich ab.
Ohne Tod gibt es keine Evolution, keine Organismen, kein Leben, nichts. Der Tod ist nicht nur das Ziel, sondern die Bedingung von Leben.

„Unsere Lebensaufgabe als aufgeklärte Menschen ist es, sich diesem krassesten aller Widersprüche zu stellen und zu versuchen, ihn intellektuell zu begreifen. Schlussendlich müssen wir die abstrakte positive Tatsache, dass es den Tod gibt, genauso annehmen wie den konkreten bitteren Tod einzelner Menschen und unseres eigenen Körpers und Geistes.”

Beim sexuellen Höhepunkt, connaisseurs nennen ihn la petite mort, kleiner Tod, werden ähnliche Vorgänge wie bei Nahtoderfahrungen erlebt. Parallelen zwischen Klimax und Exitus, beim Kommen und Gehen, werden auch von Neurobiologen im Gehirn beobachtet.

München Riemann 2013

München Riemann 2013

 

Um glücklich zu sterben,
muß man leben lernen.

Um glücklich zu leben,
muß man sterben lernen.

Was ist praktischer, also philosophischer, als mit den kleinen Toden zu üben?

Handreichungen zu einem unbeschwerten Leben ohne Angst vor dem Tod bietet Das Allerletzte.

Stilleben

9. Mai 2016 von Wolfgang Köhle

 

Mit 20 Jahren beschließt sie, in Paris als Model Fuß zu fassen. „Der Rest würde sich ergeben. Ich war sehr jung und sehr zuversichtlich. Dass ich auf mich allein gestellt war, bereitete mir keine Probleme. Ich hatte das Alleinsein stets der Fremdbestimmung vorgezogen, denn es bedeutet in erster Linie unabhängig zu sein und tun und lassen zu können, was man will. Mich vor allem auf mich selbst zu verlassen hatte ich gelernt, lange bevor ich in Wien eines Abends den Orient-Express bestieg und endgültig Richtung Paris aufbrach. Diese Eigenschaft kam mir in  der ersten Zeit in der Fremde sehr entgegen. Jedenfalls eroberte ich Paris schneller, als Paris mich eroberte. Ich begann die Couturiers der Reihe nach durchzutelefonieren und hatte schon nach ein paar Anrufen Glück. Bei Lanvin sagte man mir: ‚Ja, wunderbar, wir suchen gerade ein Mädchen. Kommen Sie doch gleich vorbei.’ ”

Wien Brandstätter 2016

Wien Brandstätter 2016

 

Ende der 1960er-Jahre wechselt sie hinter die Kamera. Der Beginn einer internationalen Karriere als Photographin. Sie arbeitet für Vogue, Elle, Esquire, Marie Claire, Harper’s Bazaar, The New Yorker, war mit Kurt Kocherscheidt und Martin Kippenberger verheiratet und lebt in New York und im Burgenland. In Österreich ist sie bekannt durch die Kampagnen für Palmers und Römerquelle.

Eine andere Art von Schönheit. Die Autobiographie von Elfie Semotan.

Hinterhältige Intrigen

3. Mai 2016 von Wolfgang Köhle

 

„Ein Buch beginnt nicht und endet nicht, es täuscht allenfalls Anfang und Ende vor”, schreibt Mallarmé. Bei Edward Robert Bulwer-Lytton beginnt alles mit dem ersten Kapitel, „in welchem die Geschichte mit der Beschreibung gewisser geselliger Bräuche, Gewohnheiten und Belustigungen des Englischen Volkes einsetzt, wie solche anläßlich einer unvordenklich-ehrwürdigen nationalen Festlichkeit zur Schau treten. / Gestalten, die in der Geschichte von Wichtigkeit werden dürften, eingeführt und anschaulich porträtiert, samt einer Erläuterung aus der Nasologie / Originelle Hypothesen bezüglich der Abneigungen, wie sie zwischen den Berufen und Gewerben entstehen; nebst anderen beachtenswerten Materien; alles vorgetragen in kunstloser Dialogform nach Art des Herodot, Vater der Geschichte (Mutter unbekannt).”

Berlin Suhrkamp 2015

Berlin Suhrkamp 2015

 

Die Armen, die Reichen, die Findigen und die Demütigen, die Diebe, Erpresser, fahrendes Volk, zarte Kindsbräute und verliebte Ladys, verlorene Söhne und verzeihende Väter, halbgelehrte Handwerker, stotternde Prediger – was werden sie aus ihrem Leben machen?

Nachrichten aus dem Leben eines Lords und Porträt der Londoner Gesellschaft um 1850. Was wird er damit machen? Aus dem Englischen von Arno Schmidt.

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