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VLB BLOG - August 2017

 

Gesunder Menschenverstand

31. August 2017 von Mirella Sprenger

 

Madame Zizibe ist ungeduldig. Sie hebt ihren linken Fuß und lässt ihn über dem Boden schweben, während sie mich aus den Augenwinkeln verstohlen fragend ansieht ... und bevor ich meinen Finger heben und „Nein!” sagen kann, verleiht sie ihrer Ungeduld durch resolutes Scharren noch mehr Ausdruck. Na toll ... das Hufeisen ist eh schon locker, die Kratzspuren verraten wieder mal dem ganzen Stall unseren Standort und ich war wieder mal zu langsam. Und wieder mal führt mir mein sensibler Wiffzack vor Augen, dass ich noch hart an meiner Achtsamkeit, Klarheit und Konsequenz arbeiten muss.

Pferde geben ihren Menschen umgehend schonungslos ehrliches Feedback über ihre Persönlichkeit. Wer sich selbst wirklich kennenlernen und gegebenenfalls weiterentwickeln will, dem sei der bewusste Umgang mit Pferden empfohlen. Dazu muss man nicht gleich zum Reiter werden. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Seminaren und Kursen zu Persönlichkeitsentwicklung mit Pferden ... oder - falls die Scheu (noch) zu groß ist - leihen sie erst mal eines unserer Bücher zu diesem Thema aus.

 

Das Herdentier Pferd ist jedoch nicht nur Spiegel der menschlichen Persönlichkeit, sondern will bekanntlich auch geführt werden. Somit ist es der ideale Trainingspartner für Führungskräfte, die ihre Führungsqualitäten testen und verbessern wollen. Einstiegsliteratur hierzu: Horse Sense oder wie Alexander der Große erst ein Pferd und dann ein Weltreich eroberte : drei Schritte zum Charisma der Führung

 

Übrigens:

Horse Sense = gesunder Menschenverstand

(Langenscheidt Wörterbuch Englisch-Deutsch)

Historische Wanderwege

28. August 2017 von Mag. Thomas Feurstein

 

Die Sammlung Tiefenthaler ist nun via volare verfügbar!
Helmut Tiefenthaler verfasste zahlreiche hochwertige Wanderführer über Vorarlberg (Wege in die Vergangenheit, Wege in die Natur, Barrierefrei wandern etc.). Über viele Jahre hinweg beging er zu allen Jahreszeiten die dort beschriebenen Routen. Dabei entstanden etwa 2.500 Fotografien, die zum Teil als Illustrationen in seinen Führern Verwendung fanden. Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Beschreibung historischer Wege (Arlbergweg, Walgauweg...). Dr. Helmut Tiefenthaler war viele Jahre Mitarbeiter der Abteilung Raumplanung in der Landesregierung und entwickelte dort das einheitliche Wegekonzept für ganz Vorarlberg.

Röns, östl. vom Ortsrand, Foto: Helmut Tiefenthaler, Vorarlberger Landesbibliothek <a href="https://pid.volare.vorarlberg.at/o:149533">https://pid.volare.vorarlberg.at/o:149533</a>

Röns, östl. vom Ortsrand, Foto: Helmut Tiefenthaler, Vorarlberger Landesbibliothek <a href="https://pid.volare.vorarlberg.at/o:149533">https://pid.volare.vorarlberg.at/o:149533</a>

Land der begrenzten Möglichkeiten

24. August 2017 von Gabriel Greber

 

„It’s important to understand that privileged and powerful sectors have never liked democracy and for very good reasons. Democracy puts power into the hands of the general population and takes it away from the privileged and the powerful.”

Die New York Times nannte ihn einst den „einflussreichsten westlichen Intellektuellen” und zugleich den „bekanntesten Dissidenten der Welt”. Im Zeitraum zwischen 1980 und 1992 war er die am häufigsten zitierte lebende Person der Welt. Noam Chomsky, Linguist, Philosoph und politischer Aktivist, ist mit seinen 88 Jahren nach wie vor einer der prominentesten Kritiker der US-amerikanischen Politik. Sein Werk „Requiem for the American Dream” zeigt anhand von 10 Prinzipien und mithilfe historischer Texte auf, wie Politik und Wirtschaft dafür sorgen, dass die soziale Ungleichheit stetig zunimmt. Während Macht und Geld sich zusehends in den Händen Weniger konzentriert, ist der amerikanische Traum längst zum Mythos verkommen. 

Ursprünglich ist das Werk als Dokumentarfilm erschienen, mittlerweile gibt es auch das Buch zum Film, wobei das Buch dreimal mehr Text aufweist. Die VLB hat sowohl die Dokumentation als auch das Buch für Sie erworben.

New York SEVEN STORIES PRESS [2017]

New York SEVEN STORIES PRESS [2017]

Vorarlbergs befestigte Vergangenheit

18. August 2017 von Jakob Lorenzi

 

Unser Land gilt im Allgemeinen als ein burgenkarges. Bedenkt man aber, dass nur in sehr wenigen Tälern überhaupt Burgen und Befestigungen zu finden sind, ergibt sich hier ein gegenteiliges Bild – allein der Walgau und das Rheintal weisen eine sehr hohe Burgendichte vor.

 

Diese Burgen sind nicht nur für Freunde der Geschichte und der Archäologie von großem Interesse, auch BürgerInnen können sich hier ein eingehendes Bild von der Vergangenheit Vorarlbergs als „den Herrschaften vor dem Arlberg” machen. Die Varianz reicht dabei von intakten Gemäuern wie der Schattenburg in Feldkirch, der Burg Gloppers in Hohehems oder Schloss Wolfurt in Wolfurt über beachtliche Ruinen wie Alt Ems in Hohenems und die Neuburg in Koblach bis zu kaum zu findenden Grundmauern verfallener Burgen wie Frastafeders in Frastanz, Alt Montfort in Weiler oder der Heidenburg in Göfis.

Schloss - Wolfurt / Foto: Helmut Klapper, Vorarlberger Landesbibliothek <a href="https://pid.volare.vorarlberg.at/o:49007">https://pid.volare.vorarlberg.at/o:49007</a>

Schloss - Wolfurt / Foto: Helmut Klapper, Vorarlberger Landesbibliothek <a href="https://pid.volare.vorarlberg.at/o:49007">https://pid.volare.vorarlberg.at/o:49007</a>

 

Den Burgen haben sich in den letzten Jahrzehnten eine Reihe von Historikern und Interessierten gewidmet, wie beispielsweise Andreas Ulmer oder Casimir Walch. Das jüngste Exemplar, Die Vorarlberger Burgen von Alois Niederstätter, hat nun auch seinen Weg in die Bestände der Vorarlberger Landesbibliothek gefunden. Das Werk bietet einen soliden Überblick über die 32 als Burgen klassifizierte Objekte und ist ein heißer Tipp für alle, die sich in ein Vorarlberg vor der Erwerbung durch die Habsburger hineinversetzen wollen.

Korallenriffe

14. August 2017 von Stephan Prugger

 

Eine der faszinierendsten Unterwasserzonen sind Korallenriffe. In ihnen lebt und gedeiht eine enorme Fülle an Lebewesen. Die Basis bilden langsam wachsende Steinkorallen. Sie vergrößern mit der Zeit das Riff und bieten anderen Lebewesen somit einen Ort zum Leben. Zwischen ihnen können sich jetzt andere Korallen, Würmer, Weichtiere, Schwämme, Krebse und Fische ansiedeln. Es bildet sich sogar eine Unterwasser-Waschstraße aus, zu der Wale, Haie und andere Fische schwimmen und sich säubern lassen können.

 

Sie sind sowohl für das Meer und deren Bewohner, als auch für uns Menschen von großem Interesse. Die Farbenpracht fesselt, die Vielfalt überwältigt, das Zusammenspiel so vieler unterschiedlicher Arten fasziniert und die Bedeutung für die Forschung, sowohl für die Biologie als auch für die Medizin, kann fast nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Darmstadt Theiss [2017]

Darmstadt Theiss [2017]

 

Dem, der mehr von dieser Unterwasserwelt wissen möchte, sei das Buch „Korallenriffe: lebendige Metropolen im Meer” sehr ans Herz gelegt.

 

Viel Spaß bei der Lektüre.

Wer schreibt, der bleibt

7. August 2017 von Wolfgang Köhle

 

„Lass dir keinen Gedanken inkognito passieren und führe dein Notizheft so streng wie die Behörde das Fremdenregister”, notiert Walter Benjamin in Die Technik des Schriftstellers in dreizehn Thesen. Notizbücher sind transportable Schreib- und Erinnerungslabors. Und Botschaft für sich selber. Ob das Vorläufige, das Flüchtige in Sudelbüchern, ob der handschriftliche Schaffensprozess in die flüchtige Digital-Born-Kultur hinübergerettet werden kann, werden zukünftige Archivare, Philologen, Nachlassverwalter und Handschriften-Editionen beweisen müssen. Wer weder analog noch digital Spuren hinterlassen will, handelt nach dem Motto: „Heute schreib ich nichts auf, ich behalte alles für mich.”

 

Das Festhalten von Wahrnehmungen in Notizbüchern war für Peter Handke von Anfang an ein wichtiges Arbeitsmittel. Notieren heißt für ihn üben. Schreiben muss geübt werden.

[Wien] Praesens [2017]

[Wien] Praesens [2017]

 

„Ich habe keine Themen, über die ich schreiben möchte, ich habe nur ein Thema: über mich selbst klar, klarer zu werden (…) zu lernen, was ich falsch mache, was ich falsch denke, was ich unbedacht denke, was ich unbedacht spreche, was ich automatisch spreche, was auch andere unbedacht tun, denken, sprechen; aufmerksam zu werden und aufmerksam zu machen: sensibler, empfindlicher, genauer zu machen und zu werden, damit ich und andere auch genauer und sensibler existieren können …”

 

Vorhang auf für die Welt der Notizen und Notizbücher: Die Welt der Notiz

Menschinen-Erotik

2. August 2017 von Wolfgang Köhle

 

Gegenwärtig wird die „Ehe für alle” gefordert. Wortwörtlich genommen ist die „Ehe für alle” bei allem Liberalismus eine Bedrohung: Müssen jetzt ALLE HEIRATEN? In einer Zeit von anonymem Cybersex, in dem uns Zukunftsszenarien hardware- und softwareoptimierte Menschinen-Erotik voraussagen? 

Selig sind, die den Sinn für das Romantische nicht verlieren.

 

„Die Partner-Vertragskultur wird sich polarisieren. Je größer die Bindungsunlust, die Single-Melancholie und Verletzung durch Trennung, desto entschiedener wird die Ehe wiederentdeckt. Für einen Teil der Liebenden wird sie neu codiert: als scharf, geil, heiß – als selbstbewusste, rebellische Alternative zur ewigen Ambivalenz. Ende des Zweifels, Ende des Rumeierns, des in die Partnerschaft hinein verlängerten Ich-weiß-nicht-genau. Unbedingte Treue und klare Entscheidung! Das Romantische verbündet sich wieder mit dem Formellen und Institutionellen – dem Glauben an die Zukunft.”

 

In Future Love verrät uns Zukunftsforscher Matthias Horx, ob es in Zukunft noch „normale” Familien geben wird, ob Geschlechterrollen überflüssig werden und wie sich die Liebe im Cyberspace entwickelt.

München Deutsche Verlags-Anstalt [2017]

München Deutsche Verlags-Anstalt [2017]

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