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VLB BLOG - Juni 2018

 

Prêt-à-penser

26. Juni 2018 von Wolfgang Köhle

Das Denken ist nicht so kostbar wie man denkt – sondern viel kostbarer. Viel zu kostbar jedenfalls, es Berufstheoretikern und Weltverkomplizierern und ihren betrüblich unter- und überkomplexen Welterklärungen zu überlassen.

„Ich empfehle einen kleinen Test: die Kompetenz fähiger Physiker, Laien hochabstrakte Gegenstände wie schwarze Löcher oder Gravitationswellen verständlich machen zu können, indem sie die ganze Mathematik weglassen, auf Details verzichten und zusammenfassen, worum es im Großen und Ganzen geht. Verlangt nach Erklärungen in gemeingebräuchlichen Worten! Denn ist der Baum der Erkenntnis einmal vom Weihnachtsschmuck der Phrasendrescherei entblößt, weist er allzu oft ein ärmliches Geäst auf.”

Die lange Nacht der Metamorphose. Über die Gentrifizierung der Kultur

Berlin Matthes & Seitz Berlin 2018

Berlin Matthes & Seitz Berlin 2018

Weltenbummeln

20. Juni 2018 von Wolfgang Köhle

„Wer wollte nicht von Beduinen und Tuareg, Turkana und Samburu, Uiguren und Kasachen, Mongolen und Isländern, amerikanischen Mountain Men und Crow-, Sioux-, sowie Cheyenne-Indianern lernen, die unbehagliche Verkopfung und Reizüberflutung der sogenannten zivilisierten Welt abschütteln, und den inneren Rucksack füllen mit Erlebtem, Erfahrenem, Erkenntnissen und Irrtümern, sich auf Neues einlassen, auf eine andere Wirklichkeit, die das eigene Weltbild verändert, mit der Natur, in der Wildnis und in der Wüste, unterwegs mit Kamelen, Kanu, Floß, Segelboot und zu Fuß.”

Naturerfahrungen von euphorischen Glückszuständen bis zur beklemmenden Angst, vom Sinn des Reisens und der Magie des Abenteuers, nachzulesen in Unterwegs.

In zwanzig Jahren wirst du mehr enttäuscht sein 
über die Dinge, die du nicht getan hast,
als über die Dinge, die du getan hast.
Also mach die Leinen los.
Verlasse den sicheren Hafen.
Lass den Passatwind in deine Segel wehen.
Erforsche. Träume. Entdecke.

Mark Twain

München dtv [2018]

München dtv [2018]

Lasset die TORE zu uns kommen

13. Juni 2018 von Wolfgang Köhle

Ist ein Tor, wenn er sich seiner TORHEIT beraubt, ein TORRÄUBER?
Diese Frage beantworten FUSSBALLFANATISCHE Autoren und andere TRAUMTORE, indem sie sich ins ABSEITS dichten und in literarischen FANGESÄNGEN ihren FUSSBALLGÖTTERN huldigen. Dieses Jahr sind es die Franzosen. 
Wie Gott in Frankreich leben die für schmutzige BLUTGRÄTSCHEN bekannten FIFA-Funktionäre. Für besonders unfaires und unsportliches Verhalten hätte die TORgefährliche MaFIFA für die WM-Vergabe nach Russland die ROTE KARTE verdient. Die verantwortlichen VollPFOSTEN singen den SCHLACHTRUF: Da steh‘ ich nun, ich armer TOR, Und bin so korrupt als wie zuvor! Alles läuft also RUND. Wie geschmiert quasi. Ein TOR wer glaubt, Geld schießt keine TORE. Nach derartig groben FOULS und EIGENTOREN müssten weniger TÖRrichte TORRICHTER und TORHÜTER die moralischen HOOLIGANS des FUSSBALLPLATZES verweisen.

TORHEIT ist ansteckend. Und der Umgang mit TOREN beeinträchtigt unsere Fähigkeit, Wahrheit von Irrtum und Weisheit von TORHEIT zu unterscheiden. Einerlei: Die Wahrheit ist auf dem Platz. Lasset also die TORE zu uns kommen!

München Hanser 2006

München Hanser 2006

Metafaktische Kompetenz

8. Juni 2018 von Wolfgang Köhle

Faktum kommt vom Lateinischen facere und heißt machen, tun. Ein Faktum ist etwas, das gemacht, d.h. erfunden wurde. Lügen und Fälschungen, populistischer, ideologischer oder welcher Natur auch immer, entwickeln sich mehr und mehr zu Fakten. Ein Grund mehr, skeptisches Denken zu üben, auch die Beschäftigung mit dem philosophischen Konstruktivismus wird niemandem zum Schaden gereichen, auch nicht Wahrheitsfanatikern.

„Fakten liegen keineswegs vor, sondern sind Ergebnis unseres persönlichen Blicks auf das Geschehen. Unser Umgang mit Fakten sagt deshalb meist auch mehr über uns selbst aus als über das, was den Gegenstand unseres Interesses bewirkt. Deshalb braucht die Bemühung um Fakten die Erweiterung um einen Blick hinter die Fakten – die metafaktische Reflexion. Wer diesen Umgang mit Fakten versäumt, ist nicht bloß in der Gefahr alles, was ihm der Fall zu sein scheint, bereits für faktisch gegeben zu halten, er reproduziert vielmehr auch unaufhörlich seine bisherige Sicht der Dinge, weil er den eigenen blinden Fleck nicht bei sich selbst (höchstens bei den anderen) erkennt.”

Bene factum ist Ach, die Fakten! : wider den Aufstand des schwachen Denkens von Rolf Arnold

Heidelberg Carl-Auer [2018]

Heidelberg Carl-Auer [2018]

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