Wolfgang Hermann: Bildnis meiner Mutter. Czernin 2023

Wolfgang Hermann skizziert in seiner Erzählung Bildnis meiner Mutter feinfühlig und einprägsam eine Frau, die ihr Leben nicht so gestalten konnte, wie sie es sich erhofft hatte: selbstbestimmt, frei und künstlerisch. Er porträtiert das Leben einer Bregenzer Tischlertochter, einer Frau und Mutter, die einer scheinbar unglücklichen Ehe zu entfliehen versucht. Gleichzeitig schafft er einfühlsam das Bild einer ganzen Generation aus einer Zeit, die uns staunen lässt. Anneliese wächst im Vorarlberg der Zwischenkriegszeit auf. Sie will ihr eigenes Geld verdienen, mit ihrem eigenen Auto fahren und versucht, sich zu emanzipieren. Kann sie sich von ihren gesellschaftlichen Fesseln befreien? Wird sie dem kalten, harten Ehemann entkommen?

Seit ihrer Eheschließung mit meinem Vater kannte Mutter vor allem eins: den Verzicht. Wolfgang Hermann
 

Wolfgang Hermann, geboren 1961 in Bregenz. Lebt in Dornbirn. Studierte Philosophie in Wien, anschließend lange Aufenthalte in verschiedenen Ländern. Von 1996 bis 1998 Universitätslektor in Tokyo. Zahlreiche Bücher, u.a. Herr Faustini verreist, Abschied ohne Ende, Das japanische Fährtenbuch, Walter oder die ganze Welt, Der Lichtgeher, Herr Faustini bekommt Besuch und Insel im Sommer. Übersetzungen in zahlreiche Sprachen.