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März 2009 Sondersammlungen

P. Gabriel Bucelin

(Diessenhofen 1599 - 1681 Weingarten)

 

 

Der lange Zeit in Feldkirch wirkende Weingartener Mönch Gabriel Bucelin zählt zu den gelehrtesten und auch produktivsten Benediktinern seiner Zeit. Seine umfangreiche und breit gefächerte wissenschaftliche Publikationstätigkeit erstreckt sich vor allem auf den theologischen und historischen Bereich. Daneben machte sich der barock geprägte Kleriker auch als Zeichner einen Namen. Die bildlichen Darstellungen, mit denen er seine Werke illustrierte, sind aufgrund ihrer Einzigartigkeit von ganz besonderer Bedeutung.

Gabriel Bucelin kam am 27. Dezember 1599 auf Burg Unterhof in Diessenhofen (Kanton Thurgau) zur Welt. Nachdem er seinen ersten Unterricht im nahe gelegenen Dominikanerinnenkloster St. Katharinenthal erhalten hatte, kam er 1607 zur weiteren Ausbildung in das Benediktinerkloster Rheinau und von dort 1612 ins Benediktinerkloster Weingarten das „einen ausgezeichneten Ruf genoss und seinerzeit als das bedeutendste Kloster in Oberschwaben galt”. Fünf Jahre später legte Bucelin in Weingarten die Profess ab. Im selben Jahr begann er seine Studien an der Jesuitenuniversität in Dillingen.
1624 kehrte er nach Weingarten zurück, wo er Ende April desselben Jahres die Priesterweihe erhielt.

Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges musste Bucelin mehrfach vor den heranrückenden Schweden flüchten, unter anderem auch nach Feldkirch, wo sich das Benediktinerkloster Weingarten seit 1610 im Besitz des Priorats St. Johann befand. Nach seiner 1651 erfolgten Ernennung zum Prior von St. Johann konnte sich Bucelin verstärkt seiner wissenschaftlichen Arbeit widmen. Dabei waren ihm nicht nur seine auf weiten Reisen gewonnenen Erfahrungen wertvoll. Bucelin pflegte zu praktisch allen großen Gelehrten seiner Zeit brieflichen Kontakt.

Gabriel Bucelin hat insgesamt über 50 Werke verfasst, mehrere davon wurden von Johann Hübschlin in Feldkirch in Druck gebracht, unter anderem das 1679 erschienene Werk Benedictus redivivus, in dem er die wissenschaftlichen Leistungen seines Ordens darzustellen suchte und das er teilweise in seinen letzten Lebensjahren, als er bereits erblindet war, diktierte.

 

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