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Februar 2012 Vorarlbergensien

Mariannhiller Missionskalender

 

Der Mariannhiller Missionskalender erscheint seit 1889 jährlich und enthält vor allem Beiträge, die von der Mission in Südafrika berichten. Das Missionskloster Mariannhill in der Nähe von Durban, Südafrika, geht auf eine Initiative von Franz Pfanner aus Langen bei Bregenz zurück. Im Kalender findet sich daher immer wieder Biographisches über den Ordensgründer. Die Publikation erschien in den 50er Jahren auf Schloss Riedegg bei Gallneukirchen in Oberösterreich, das bis heute von der Mariannhiller Kongregation als Kloster genutzt wird.

Herbeling, Otto: Abt Franz Pfanner. Der Klostergründer und Südafrika-Missionar.
In: Mariannhiller Missionskalender 69 (1957) S. 19 – 65.

Franz Pfanner (1825 – 1909)

Abt Franz (Taufname: Wendelin) Pfanner wurde 1825 in Langen bei Bregenz geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Feldkirch studierte er in Innsbruck, Brixen und Padua Philosophie und Theologie. Am 28. Juli 1850 wurde er im Dom zu Brixen durch Bischof Galura zum Priester geweiht.

Anschließend wirkte er neun Jahre als Pfarrer in Haselstauden bei Dornbirn. Nachdem er 1863 dem Trappistenorden beigetreten war, übertrug man ihm 1869 die Gründung des Trappistenklosters Maria Stern bei Banja-Luka in Bosnien.

Im Alter von 54 Jahren nahm Pater Franz Pfanner als Prior von Maria Stern am General-kapitel der Trappisten in Frankreich teil. Dort bat ein südafrikanischer Bischof die Trappisten, im südlichen Afrika ein Kloster zu gründen. Während die versammelten Äbte und Oberen noch diskutierten, entschied Pater Franz Pfanner spontan: „Wenn keiner geht, dann gehe ich“!

1880 erreichte Pater Franz Pfanner mit 30 Mönchen Dunbrody in der Kapkolonie. Allerdings war die Gegend so trocken, dass er schon zwei Jahre später Dunbrody verlassen musste und sich auf den Heimweg nach Europa machte. Am zweiten Weihnachtstag im Jahre 1882 blieb die Reisegruppe mit ihren schwerbeladenen Ochsenwagen im Schlamm stecken. Ein Flottmachen der Karren schien unmöglich. Franz Pfanner entschied kurzer Hand: „Abladen! Hier bleiben wir. Hier bauen wir unser Kloster!“ Das dort entstandene Kloster und Missionszentrum Mariannhill war schon bald Ausgangspunkt für die Gründung vieler Außenstationen, wo Schulen, Krankenhäuser und Werkstätten errichtet wurden.

Am 27. Dezember 1885 wurde Pfanner zum Abt des Klosters Mariannhill geweiht. Bald jedoch begannen die Schwierigkeiten mit der Ordensleitung der Trappisten, da sein Missionseifer auf der einen und die trappistische Ordensregel auf der anderen Seite sich nicht vertrugen. So musste Pfanner 1892 sein Amt niederlegen und ließ sich auf der Missionsstation Emaus nieder. Fast 84-jährig starb Franz Pfanner am 24. Mai 1909 in Südafrika. Kurze Zeit später löste Papst Pius X. das Kloster Mariannhill aus dem Ordensverband der Trappisten und gab den Weg frei zur Gründung der Kongregation der Missionare von Mariannhill.

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