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Mai/Juni 2014 Sondersammlungen

Johann Georg Wittweiler

(Bregenz ca. 1556  – 1633 München)

 

Georg Wittweiler wurde um 1556 in Bregenz geboren. Er studierte in dem Mitte des 16. Jahrhunderts gegründeten Collegium Germanicum in Rom, einer römischen Ausbildungsstätte für Führungskräfte der deutschen Kirche, und empfing seine Doktorwürde in Siena. 1586 trat er in seinem 30. Lebensjahr als Doktor der Theologie  in den Jesuitenorden ein.
1591 übernahm er die Leitung des neu gegründeten Collegiums zu Pruntrut (Porrentruy) im Kanton Jura in der Schweiz, zwei Jahre später wurde er zu dessen ersten Rektor ernannt. Wittweiler war gleichzeitig auch Beichtvater und Hofprediger des Basler Fürstbischofs Jakob Christoph Blarer von Wartensee.
Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt übersiedelte Wittweiler nach Konstanz, wo er von 1617 bis 1624 nachweisbar ist und bei dem dortigen Buchdrucker Leonhard Straub mehrere Schriften drucken ließ. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in München, wo er am 18. Juli 1633 verstarb.

 

Katholisch Haußbuch
Georg Wittweiler galt als angesehener Prediger seiner Zeit. 43 Jahre hindurch versah er die vornehmsten Kanzeln in Oberdeutschland mit außerordentlichem Ruhme, und großen Zulauf des Volkes. Auf dieser Tätigkeit als Prediger basiert vor allem das 1631 erschienene Katholisch Haußbuch, das zu wesentlichen theologischen Aspekten – etwa dem Glaubensbekenntnis, den zehn Geboten, dem Vaterunser oder den Sakramenten – Erklärungen zum allgemeinen Gebrauch enthält.
Als in Bayern zu Beginn des 17. Jahrhunderts verstärkt Versuche unternommen wurden, die Hexenverfolgung einzudämmen, waren es vorwiegend die Jesuiten, die „die hervorragendsten publizistischen Leistungen in den bayrischen Hexendiskussionen” hervorbrachten. Zu ihnen zählte auch Georg Wittweiler, der neben Peter Canisius und Jeremias Drexel zu den vehementesten Befürwortern der Verfolgung zählte. Im Katholisch Haußbuch trat Wittweiler für eine harte Verfolgung von Hexen und Unholden ein. Diese verfluchteste art under allen Menschen, versündiget sich nit allein wider das erste und fürnembste Gebott, sonder wider alle andere, keins ausgenommen, in dem sie ohne underlaß vom Satan, dem sie sich ergeben, zu allen Lastern getriben werden.

 

 

Georg Wittweiler:
Katholisch Haußbuch. [Darinnen alle Hauptstuck Christlicher Religion auß Gottes Wort und alten heiligen Kirchenlehrern ordentlich werden fürgetragen und erklärt in dreyen theilen …].
München: Nicolaus Henricus d. J., 1631.
4°; [12] Bl., 921 S., [9] Bl.; Ill. (Titelkupfer); Schweinsleder über Holzdeckel.

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