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Dezember 2015/Januar 2016 Sondersammlungen

Ferdinand Caspar Dascheck
Buchdrucker in Bregenz

 

Nach vielen Jahren ist es vor kurzem wieder einmal gelungen, einen noch unbekannten Druck des Bregenzer Buchdruckers Ferdinand Caspar Dascheck zu erwerben.

 

Über Ferdinand Caspar Dascheck als Person ist nach wie vor sehr wenig bekannt. Seine Herkunft und sein Geburtsdatum liegen ebenso im Dunkeln wie sein beruflicher Werdegang. Erstmals fassbar wird Dascheck durch seine Heirat mit Maria Christina Salomonin. Die Ehe, der vier Töchter entstammen, wurde am 12. Juli 1727 in Überlingen am Bodensee geschlossen. Trauzeuge war der Vater der Braut, Johann Georg Salomon, der laut Benzing von 1694 bis 1697 nachweislich als Buchdrucker in Überlingen tätig gewesen ist.

Gut möglich also, dass Dascheck die Buchdruckerkunst im Hause seines Schwiegervaters erlernt hat. Jedenfalls dürfte er noch im Jahr der Heirat dessen Offizin übernommen haben, denn sein erstes nachgewiesenes Druckwerk, ein Programmheft für die Aufführung eines Schultheaters des Gymnasiums in Überlingen, schien Anfang September 1727 ebendort. Möglicherweise war Johann Georg Salomon zu diesem Zeitpunkt bereits erkrankt, denn er starb noch im selben Monat, womit die Druckerei im Erbwege an seine Tochter Christina überging.

Wenige Jahre danach dürfte die Familie Dascheck sowohl in privater als auch in beruflicher Hinsicht in ernsthafte Probleme geraten sein. Bereits 1733 veräußerte Maria Christina ihre Buchdruckerei nach Bregenz und damit in gewisser Weise auch ihren Mann, der noch im selben Jahr dort als Druckereileiter (Faktor) in Erscheinung trat. Neuer Arbeitgeber war Anna Barbara Schüßlerin, geborene Waggin, Witwe nach dem 1731 verstorbenen Bregenzer Buchdrucker Benedikt Anton Schüßler.

Aufgrund familiärer Zwistigkeiten erhielt Anna Barbara Schüßler 1733 vom Bregenzer Stadtmagistrat die Bewilligung zur Eröffnung einer eigenen Offizin, nachdem ihr Schwager Johannes Schüßler nach dem Tod seines Bruders Benedikt offenbar nichts unversucht ließ, die Druckerei des Großvaters Nicolas Schüßler (1663-1726) in den Ruin zu treiben.

In den kommenden fast 30 Jahren druckte Dascheck sowohl bey Anna Barbara Schüßlerin bzw. mit Schüßlerischen Schriften, wie es in den Impressen heißt, als auch in eigenem Namen, wobei er allerdings zu keinem Zeitpunkt als Besitzer der Druckerei angesehen werden kann. Am 24. März 1764 starb Ferdinand Caspar Dascheck in Bregenz.

Der kürzlich von der Landesbibliothek erworbene Druck von Ferdinand Caspar Dascheck stammt aus dem Jahre 1755, umfasst 28 Blätter im Duodecim-Format und enthält nicht weniger als 16 ganzseitige Kupferstiche.


Gott höchst-angenehme und dem Menschen nutzliche Andachtsübung des heiligen Kreutz-Weegs, Nach dem Exempel der Seeligsten-Jungfrauen und Mutter Gottes Mariae und vieler anderer Heiligen zu verrichten. […] Auf der Gnadenreichen Wallfahrt Des gefangenen Heylands in der Capell des Gotts-Haus Spithal der Reichs-Stadt Wangen eingeführt.

Bregenz: Ferdinand Caspar Dascheck, 1755.


Beschreibung Des im Lande herum vagirenden Diebs- und Jauners-Gesindes, Mann- und Weiblichen Geschlechts welches mit der zu Hohenems eingezogen, und zum Theil den 7. Februarii 1749. dasselbst durch das Rad, den Strang, und das Schwedt hingerichteten Räuber- Zigeuner- und Diebs-Rotte in Complicität gestanden, oder sonsten als Jauner, Spitzbuben, und Diebes-Pursche angegeben worden.
Bregenz: Ferdinand Caspar Dascheck, [ca. 1749]

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