Der Beginn der Feldkircher Buchdruckgeschichte ist eng mit dem Namen Johann Georg Barbisch verbunden. Zwar lassen sich bereits im 15. Jahrhundert erste Vertreter des Buchdruckergewerbes aus Feldkirch nachweisen, jedoch waren diese nicht in ihrer Heimatstadt tätig.

Der am 6. Oktober 1641 in Bludenz geborene Barbisch zählt zu den „bemerkenswertesten Persönlichkeiten, die im 17. Jahrhundert aus der Walgaustadt hervorgegangen sind”. Über seine schulische und berufliche Ausbildung ist nichts bekannt. Möglicherweise hat er sein Handwerk in Luzern erlernt, da seine Frau Katharina Hederlin aus einer dort über Jahrzehnte tätigen Buchdruckerfamilie stammen dürfte.

Spätestens seit dem Frühjahr 1666 ist Barbisch in Feldkirch ansässig. Aus diesem Jahr stammt auch der älteste bekannte Feldkircher Druck, ein Schreibkalender für das Jahr 1667.

Sechs Jahre später, in denen er besonders für die seit 1649 in Feldkirch ansässigen Jesuiten tätig war, verlässt Barbisch Feldkirch in Richtung Chur, wo er mit der „Rhetischen Chronik” des Fortunat Sprecher von Bernegg das erste in Deutschbünden gedruckte Buch erzeugt und auch für den dort ansässigen Bischof tätig wird.

Als nach wenigen Jahren die Aufträge des Bischofs ausbleiben, zieht Barbisch mit seiner Druckerwerkstatt durch die Dörfer des Bündner Oberlands und ersucht spätestens ab 1680 die dortigen Pfarrer um Druckaufträge. Als Wanderdrucker wird er zum „Pionier des romanischen Buchdrucks in der Surselva”.

Von seinem Handwerk leben kann Barbisch mit seiner Familie mehr schlecht als recht. Verarmt reist er 1687 mit seiner Familie in seinen Geburtsort Bludenz, vom dortigen Stadtrat wird ihm jedoch lediglich „in dem Totenhaus neben den seinigen der Unterschlauf bis auf Johanny” gewährt.

Nach Cumbel in Graubünden zurückgekehrt, stirbt Johann Georg Barbisch noch im selben Jahr im Alter von 46 Jahren.