21.04.1999
Mittwoch
21. April 1999,
20:00 Uhr
Franz-Michael-Felder-Archiv
Eintritt frei!
Franz-Michael-Felder-Archiv
Peter Roos liest aus seinem vielbeachteten Roman „Hitler lieben”, einer Trilogie zwischen dokumentarischem Erzählen und Fiktion. In einem Interview erläutert der Autor seine fragmentarische Erzählweise: „Es wäre verlogen, wenn ich einem Inhalt, der quer, sperrig, spitzig, verletzend in mir drin steckt, mich seit Jahrzehnten quält, eine elegante, flüssige, polierte Form gäbe. Das hätte ich nicht gekonnt. Der Stoff diktiert die Form.” Der Religionswissenschaftler und Essayist Harald Strohm wird den Autor vorstellen und anschließend an die Lesung eine Diskussion mit ihm führen.
Der Schauspieler Mathieu Carrière im Standard vom 8.1.99: „Roos hat ein verrücktes, ein zerrüttetes Buch geschrieben, das mich sehr erschüttert hat, eine romangewordene Hysterie gegen die Historie. Das Revolutionäre ist dabei nicht der Stoff aus dem endlosen Nazi-Fundus, das Revolutionäre ist, wie der Autor mit diesem Stoff umgeht. [...] Bis zur Erkenntnis: Man kann über dieses Nazi-Thema nicht reden, nur stottern.”
Peter Roos ist 1950 geboren, er lebt als freier Autor in Wien und Marktheidenfeld am Main. Bekannt wurde er durch seine Generationenbücher „Trau keinem über 30” und „Die wilden 40er”. Mit Friederike Hassauer veröffentlichte er unter anderem die vielzitierte Studie „Der weibliche Körper, der männliche Blick”: Félicien Rops.