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Ausstellung - gedichtet | gezeichnet

Führungen:
Jeden Sonntag 10 Uhr 30 / 30. August 19 Uhr / 8. September 19 Uhr / 21. September 13 Uhr / 28. September 19 Uhr

Datum

27.08. -
28.09.2006

Ort

Palais Thurn und Taxis, Bregenz

Eintritt: €   5,-- / €   3,--

Veranstalter

Vorarlberger Landesbibliothek

Das Karlsruher Ehepaar Brigitte und Gerhard Hartmann besitzt eine der größten Sammlungen zeitgenössischer Grafik im deutschsprachigen Raum. Seit einigen Jahren bauen sie gezielt und mit großem Geschick eine neue, spezielle Sammlung auf, die handschriftliche Texte mit bildnerischen Arbeiten verknüpft. Am Anfang steht das handschriftliche Blatt eines zeitgenössischen Schriftstellers, das einem ausgewählten bildenden Künstler vorgelegt wird. Dieser versucht in seinem Medium dem Text neuen Ausdruck zu verleihen. Sei es als Kommentar, als Interpretation oder als Fortsetzung des geschriebenen Textes. Literarisches wird so in ein neues Licht gerückt. Die Schrift erscheint als Bild, das Bild als Schrift.

 

Unter den in der Sammlung vertretenen Schriftstellern finden sich Autoren aller Generationen, vieler Sprachen und ästhetischer Prinzipien. Die Liste reicht von Martin Walser bis Wolfgang Hermann, von Arno Geiger bis Uljana Wolf und von Peter Roos bis Yoko Tawada. Auch die Riege der bildenden Künstler ist bunt gemischt. Die Ausstellung zeigt Arbeiten von Rolf Sackenheim, Andreas Töpfer, Wolfgang Stifter, Jürgen Brodwolf, MAMU, Christian Geismayr, Uwe Schloen oder dem polnischen Künstlerehepaar Deker. Doch die angezeigte Vielfalt trügt. Denn es obliegt dem Sammler und macht wesentlich auch seine Kunst aus, den passenden, geeigneten, wahlverwandten Künstler zum jeweiligen handgeschriebenen Blatt auszuwählen.

 

Die so entstandenen Kombinationen stellen Fragen an den Betrachter: Wie wichtig ist der Sinn eines Gedichts, der sich jenseits der sprachlichen Materialität ansiedelt? Kann man den Sinn eines literarischen Textes in ein anderes Medium überführen? Hilft das Bild, den literarischen Text zu verstehen? Welche Erfahrungen kann man beim Betrachten eines handschriftlichen Blattes machen? Wie stark verengt typografische Reproduktion überhaupt den Sinn von Schrift? Entsteht bei der Betrachtung des gedichteten und gezeichneten Blattes ein neuer Sinn, eine neue ästhetische Erfahrung, die weder das Bild noch der Text allein erzeugen kann?

 

Insgesamt zeigt die Ausstellung in 150 Paarungen von Schriftstellern und Künstlern die faszinierenden Bezugsmöglichkeiten von Schrift und Bild, und sie erlaubt dem Besucher eine in dieser Form einmalige ästhetische Erfahrung von Wort und Bild zu machen.

 

Eine Ausstellung der Vorarlberger Landesbibliothek im Palais Thurn & Taxis Zur Ausstellung erscheint ein Katalog: gedichtet | gezeichnet. Dichter und Künstler im Dialog. Die Sammlung Hartmann. Hg. von Jürgen Thaler und Roger Vorderegger. Feldkirch: Neugebauer 2006, 112 Seiten, 62 farbige Abbildungen. € 9,-- (Ausstellungspreis), sonst € 14,--

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