Einführung und Moderation: Mag. Petra Nachbaur
21.05.2015
Donnerstag
21. Mai 2015,
20:00 Uhr
Kuppelsaal der Vorarlberger Landesbibliothek
Eintritt frei!
Franz-Michael-Felder-Archiv
Kostenlose Zählkarten bei Bregenz-Tourismus, Rathausstraße 35a, tel. 05574/4080 und beim Abendeinlass
„Die Geschichte einer Trennung, einer Liebe und eines Flusspferds, das von der Liebe nichts versteht. Arno Geiger erzählt von der Schwierigkeit des Erwachsenwerdens in einer unverständlichen Welt.
Julian ist zweiundzwanzig, mit der Trennung von Judith kommt er nicht klar, obwohl er sie gewollt hat. So übernimmt er in Professor Behams Garten die Pflege eines Zwergflusspferds, das – komisch und rätselhaft – bald den Rhythmus dieses Sommers bestimmt: Es isst, gähnt, taucht und stinkt. Julian weiß, das sympathische Tier will ihm etwas sagen. Doch er ist abgelenkt von Aiko, der siebenundzwanzigjährigen Tochter des Professors, in die er sich ernsthaft verliebt, während sein Freund Tibor ihm zu mehr Leichtigkeit rät. Verwirrend: Tibors Leichtigkeit. Und beängstigend: die kaputtgehende Welt. Was aber, wenn das Zwergflusspferd einen Platz für den Winter gefunden hat? Wenn Aiko zurückgeht nach Paris? Arno Geiger erzählt in seinem ganz persönlichen, unverwechselbaren Ton vom Jungsein, von der Suche nach dem, was wichtig ist, von der Suche nach einem eigenen Platz in der Welt.” (Verlagsankündigung)
Arno Geiger, 1968 in Bregenz geboren, lebt in Wolfurt und Wien. Sein Werk erscheint bei Hanser, zuletzt Alles über Sally (2009) und Der alte König in seinem Exil (2011). Er erhielt u. a. den Deutschen Buchpreis (2005), den Hebel-Preis (2008), den Hölderlin-Preis (2011) und den Literaturpreis der Adenauer-Stiftung (2011).
Fast 200 Gäste waren in den Kuppelsaal der Landesbibliothek gekommen, um Arno Geiger aus seinem neuen Roman „Selbstporträt mit Flusspferd” lesen zu hören und zu sehen. Die Moderatorin Mag. Petra Nachbaur, selbst Literaturwissenschaftlerin, Journalistin und Autorin, führte in den Roman ein, wobei man unter anderem erfuhr, dass der Dichter Paul Scheerbart bereits 1902 einen Nilpferdroman geschrieben hatte. Arno Geiger vermittelte in seiner Lesung überzeugend die Gefühlsschwankungen seines durch eine Trennung verunsicherten jungen Helden Julian, auch sein Entsetzen angesichts des Terrorakts 2004 in Beslan, als Schulkinder als Geiseln genommen und viele erschossen wurden. Das Gespräch drehte sich um inhaltliche und erzähltechnische Fragen des Romans. Die Schlange der Wartenden, die ihre Bücher vom Autor signieren lassen wollten, war lang.