Einführung und Moderation: Dr. Ulrike Längle
24.05.2016
Dienstag
24. Mai 2016,
20:00 Uhr
Gasthaus Taube, Alberschwende
Eintritt frei!
Franz-Michael-Felder-Archiv
In den 90er Jahren war Eva Schmidt eine gefeierte und mit Preisen und Stipendien verwöhnte Jungautorin. Nun, nach 20 Jahren Schweigen, hat sie einen neuen Roman geschrieben, der von der Kritik einhellig begrüßt wurde.
Die Bewohner einer Siedlung mit Hochhaus und Einfamilienhäusern in einer Kleinstadt am See, die nicht genannt wird, aber an Bregenz erinnert, werden im Laufe eines Jahres in 38 kurzen Kapiteln vorgestellt. Mit der Zeit ergeben sich Zusammenhänge, lernen sich Figuren aus allen möglichen Gesellschaftsschichten und Altersklassen kennen, trennen sich wieder, es wird geliebt und gestorben. Die Perspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel, sodass nach und nach ein facettenreiches Bild der Menschen in einer Kleinstadt und ihrer Sehnsüchte entsteht.
„Ein langes Jahr” ist eine Prosa von bewundernswerter Klarheit, die auf überflüssige Sprachergüsse ebenso wie auf spektakuläre Effekte verzichtet. Aus den alltäglichen Dingen, aus Nachbarschaften, Sehnsüchten, Möglichkeiten und Hemmnissen webt Eva Schmidt gekonnt die Textur einer Siedlung. Und umgekehrt, die Siedlung wird zur formalen Referenz für den Text. Es gelingt ein Roman, der schlicht vom Leben handelt, ohne sich in abgegriffene Plattitüden oder tiefenpsychologische Ergüsse flüchten zu müssen: Beobachtendes Schreiben von feinsinniger Erhabenheit. Gerrit Völker, Maternus-Buchhandlung Köln
Ein gelungenes Buch. Sophie Reyer, Die Presse/Spectrum, 2. April 2016
Mit dem Episodenroman „Ein langes Jahr” meldet sich Schmidt so überraschend wie fulminant als Autorin zurück. Wolfgang Paterno, Profil 8, 22. Februar 2016
Foto: Markus Gmeiner
Eva Schmidt, 1952 in Lustenau geboren, lebt in Bregenz. Werke: „Ein Vergleich mit dem Leben. Erzählungen”, 1985; „Reigen. Eine Erzählung”, 1988; „Zwischen der Zeit. Roman”, 1997. Preise: Manuskriptepreis des Forums Stadtpark Graz 1981, Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 1986, Rauriser Literaturpreis 1986, Förderpreis zum Hermann-Hesse-Preis 1988, Nicolas-Born-Preis 1989 und andere.